Paderborns Trainer Steffen Baumgart musste seine Startformation im Vergleich zum 5:3-Auswärtssieg in Köln auf einer Position ändern: Michel fehlte wegen Problemen mit der Achillessehne, Zolinski lief von Beginn an auf.
Bei den Gästen aus Magdeburg setzte Jens Härtel im Vergleich zum 0:0-Unentschieden gegen Bielefeld auf Müller, Ignjovski, Weil und Bülter. Erdmann und Lohkemper nahmen auf der Bank Platz, Preißinger fiel mit Problemen am Mittelfuß aus und Rother stand nicht im Kader.
Einen offenen Schlagabtausch hatte Baumgart von dem Aufsteigerduell erwartet – und schon die Anfangsphase sollte diesen Erwartungen gerecht werden. Zwar gehörte die erste Chance der Partie den Gästen in Person von Bülter (1.), doch bereits in der dritten Minute ging der SCP in Führung. Drägers Flanke konnte Gueye im Gewühl über die Linie drücken (3.). Und der SCP legte direkt nach: Tekpetey kam nach einem Zweikampf von Klement an den Ball und stellte aus der Drehung auf 2:0 (7.).
SCP: Gefahr bei Ballgewinn
In der Folge blieb Paderborn bei Ballgewinn brandgefährlich, schaltete schnell um und stellte Magdeburg dadurch immer wieder vor Probleme. Zwar resultierten dadurch kaum wirkliche Torchancen, den Zuschauern wurde dennoch eine Partie mit hohem Tempo geboten. Erst mit der Zeit gelang es dem FCM besser, sich aus den Klauen der Hausherren zu befreien. Costly scheiterte zunächst alleine vor Zingerle an den guten Reflexen des Keepers (19.), machte es wenig später aber besser: Von Niemeyer geschickt, schob er den Ball am SCP-Schlussmann vorbei ins lange Eck ein (27.).
In der Defensive hatte Magdeburg das Geschehen bis zur Pause weitestgehend unter Kontrolle. Lediglich ein Distanzschuss von Hünemeier, den Brunst klärte, sorgte noch für Gefahr (34.). Im Vorwärtsgang wirkten die Bemühungen des FCM allerdings zu durchsichtig, so dass ein Kopfball von Bregerie nach einem Freistoß der einzige Höhepunkt der Gäste blieb (31.).
2. Bundesliga, 6. Spieltag
SCP: Doppelwechsel, der sich lohnt
In der zweiten Halbzeit stand Paderborn etwas tiefer und lauerte auf Konter. Magdeburg konnte die Räume in der Offensive zunächst zwar nicht nutzen und gestaltete den letzten Pass häufig zu umständlich, insgesamt gelang es den Elbstädtern aber, die Partie offen zu gestalten. Baumgart reagierte und brachte mit Vasiliadis für Gjasula (57.) und Schwede für Antwi-Adjej (60.) zwei frische Kräfte. Dieser Wechsel sollte sich auszahlen, denn als Butzen eine Flanke von Tekpetey nur halbherzig klären konnte, stand Vasiliadis bereit und markierte das 3:1 für die Ostwestfalen (62.).
Doch die Magdeburger hatten die direkte Antwort parat: Nur eine Minute später schickte Costly Beck, dessen satter Linksschuss zum erneuten Anschlusstreffer einschlug (63.). Und beide Teams hatten noch einige Pfeile im Köcher. Wieder legten die Hausherren vor: Schwede, der unter den Pfiffen der Anhänger seines Ex-Klubs eingewechselt worden war, zog die Missgunst der Magdeburger Anhänger endgültig auf sich. Ein Zuspiel von Dräger, der obwohl gefoult weiterspielte, versenkte Schwede zum 4:2 im Tor (77.).
Magdeburg: Kampf bis zum Schluss
Mit zwei Toren Rückstand ging Magdeburg die Schlussphase mit offenem Visier an und sollte dafür belohnt werden. Ein Ball von Brunst wurde von Beck verlängert, Lohkemper startete und verkürzte auf 3:4 (82.). In der Folge hatten Costly per Kopfball (86.) und Erdmann (89.) die Chance auf den Ausgleich, der letztlich nach ruhendem Ball fallen sollte. Hünemeier traf Beck in der ersten Minute der Nachspielzeit bei einem Zweikampf im Sechzehner, Schiedsrichter Christian Dietz zeigte auf den Punkt. Türpitz trat an und ließ Zingerle keine Chance – 4:4 und damit auch der Endstand!
Der SC Paderborn kann am Mittwoch (18.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli für das nächste Spektakel sorgen. Magdeburg trifft parallel auf Duisburg und hofft weiter auf den ersten Saisonsieg.