Bundesliga (D)

RB Leipzig | Poulsen: "Hätte mich auch ausgewechselt"

"Zu pomadig": Schröder kritisiert Leipziger Auftritt in erster Hälfte

Poulsen: "Hätte mich auch ausgewechselt"

Yussuf Poulsen gelang im ersten Durchgang gegen Bremen wie seinen Kollegen nicht viel.

Yussuf Poulsen gelang im ersten Durchgang gegen Bremen wie seinen Kollegen nicht viel. picture alliance/dpa

Bis in die Nachspielzeit der ersten Hälfte brauchte RB Leipzig gegen Werder Bremen für den ersten Torschuss. Ohne die Kreativ-Abteilung Xavi (Gelb-Rot-Sperre) und Dani Olmo (muskuläre Probleme) fehlte es in der Offensive an der richtigen Idee. "Wir hatten eine schwierige erste Halbzeit", gab auch Yussuf Poulsen zu. "Zu viel Unruhe am Ball, zu viele einfache Fehler" erkannte der Angreifer bei sich und seinen Teamkollegen. Auch mit dem "Mann-gegen-Mann-Pressing" der Bremer hatte RB so seine Probleme.

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Auf das eher ungewohnte, aber auch schon praktizierte System mit einer defensiven Dreierkette, wollte es der 29-Jährige nicht schieben: "Wir haben viel zu viele Fehler gemacht. Dann wird es schwierig in ein Spiel reinzukommen." Auch an der Einstellung nach dem Erreichen der Champions League habe es nicht gelegen. "Es ist nicht so, dass da kein Wille ist", betonte Poulsen. "Wenn man sieht, wie ein Mo Simakan in der Nachspielzeit die Linie rauf und runtersprintet, dann zeigt das einfach, dass es uns nicht egal ist." Vielmehr gäbe es eben "Spiele, in denen es einfach nicht gut läuft".

Poulsen darf mal wieder nicht durchspielen - und kann es verstehen

Auch bei ihm selbst lief es zunächst nicht gut. Gegen Ende der ersten Hälfte wurde es "ein bisschen besser, in der zweiten wurde es dann noch besser". Den zweiten Durchgang erlebte der Däne dann aber nur auf der Bank - nur zwei seiner 28 Saison-Einsätze absolvierte Poulsen über 90 Minuten . Benjamin Sesko hatte ihn ersetzt und mit einem schönen Abschluss immerhin noch für ein Remis gesorgt. "Ich hätte mich auch in der Halbzeitpause ausgewechselt. Von daher ist alles gut", sagte Poulsen. "Es gibt so Tage. Ich war lange raus, hab lange nicht von Anfang an gespielt. Da gibt es so Tage, wo es einfach nicht läuft. So war es bei mir."

Und trotzdem hätte ausgerechnet Poulsen vor Sesko mit der ersten richtigen Leipziger Chance für den Ausgleich sorgen können, er scheiterte jedoch unmittelbar vor der Pause an der Schulter und der Backe von Werder-Keeper Michael Zetterer. "Ich hätte das 1:1 machen können, dann hätten alle gesagt 'passt schon'. Manchmal läuft's, manchmal nicht - und heute war nicht mein Tag", schloss Poulsen sein Fazit zur eigenen Leistung ab.

Saison-Fazit: "In Ordnung"

Einen Spieltag vor Saisonende zog der Angreifer auch schon vorzeitig ein Gesamtfazit. Es lautete: "In Ordnung." Zwar habe man das "Mindestziel" mit der CL-Qualifikation erreicht, ein mannschaftsinternes wurde aber nicht erreicht. So richtig wollte Poulsen nicht herausrücken, wie das Ziel genau lautete und sagte nur: "Noch mehr Punkte zu holen."

Durch das zweite Remis in Folge ist zumindest eines klar: Eine neue Rekordsaison wird es für die Leipziger nicht. Bei aktuell 64 Zählern ist "nur" noch die Einstellung der Rekordpunktzahl (67) aus der ersten Bundesliga-Saison 2016/17 möglich.

Schröders Kritik

Auch Sportdirektor Rouven Schröder betonte mit dem Erreichen der Champions League zufrieden zu sein, trotzdem musste auch er zugeben, "ärgert es uns heute". Insbesondere die erste Hälfte kritisierte Schröder: "Die erste Halbzeit war ein bisschen zu pomadig, ein bisschen zu langsam und wir haben uns auch hinten nicht gut genug rausbewegt."

Nach der Pause sei dann allerdings "ein Ruck durch die Mannschaft" gegangen. Letztlich reichte es aber nur noch für einen Treffer.

sts, oha

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