3. Liga (D)

1860-Kapitän Stefan Lex beendet im Sommer seine Karriere

Krönung mit dem Herzensverein blieb ihm verwehrt

Profi erst mit 24: 1860-Kapitän Lex beendet im Sommer seine Karriere

Er hängt seine Fußballschuhe im Sommer an den Nagel: Stefan Lex.

Er hängt seine Fußballschuhe im Sommer an den Nagel: Stefan Lex. imago images

Im Saisonendspurt der 3. Liga geht Stefan Lex also auf Abschiedstour. So richtig überraschend kommt das Karriereende des Löwen-Kapitäns nicht. "Ich habe es schon vor der Saison angekündigt. Der Verein braucht Klarheit und die habe ich jetzt geschaffen", wird Lex auf der Vereinswebsite der Sechziger zitiert.

Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel habe er in einem persönlichen Gespräch darüber unterrichtet. Für die Karriere nach der Karriere ist der Offensivspieler allerdings bestens gerüstet. Nicht umsonst machte Lex erst im für heutige Verhältnisse "überreifen" Alter von 24 Jahren sein erstes Profispiel. "Zuvor habe ich hauptsächlich studiert und nur nebenbei Fußball gespielt. Das war meinen Eltern und mir wichtig. Im Nachhinein bin ich froh, dass es so gelaufen ist", sagt Lex, der im Bereich Sportmarketing seinen Bachelor machte.

Erst diese Sicherheit, im Falle eines Scheiterns weich zu fallen, habe ihn das Wagnis Profifußball eingehen lassen. Sein Traum dabei war immer, eines Tages im Löwen-Trikot aufzulaufen. In der E-Jugend und in der C-Jugend kickte Lex an der Grünwalder Straße, um spät zurückzukehren. "Danach war ich nochmals bei den Amateuren im Probetraining und bei den Profis. Geklappt hat es letztlich erst später - ohne Probetraining", erklärt er mit einem Grinsen.

Als Spieler habe ich dieses Ziel verfehlt.

Stefan Lex

Beim TSV Buchbach empfahl sich Lex in der Saison 2012/13 für höhere Aufgaben, 16 Tore in 20 Spielen waren das beste Bewerbungsschreiben. Über den Umweg der Fürther Zweitvertretung zog es ihn im Januar 2014 zum FC Ingolstadt, für den er bis Sommer 2018 insgesamt 84-mal auflief - darunter auch 34-mal in der Bundesliga. Vor der Saison 2018/19 wurde schließlich der Traum der Familie Lex - Vater Richard nahm seinen Filius regelmäßig mit ins Olympiastadion - wahr.

162 Spiele hat Lex mittlerweile für die Sechziger in den Knochen, dabei schoss er 29 Tore. Häufiger ist er in seiner Profi-Laufbahn nie für einen Verein aufgelaufen. In der aktuellen Saison kommt Lex auf 26 Drittliga-Einsätze, in denen er fünf Tore schoss und acht weitere vorbereitet hat (kicker-Notenschnitt 3,35).

Die angepeilte Krönung, mit 1860 in die 2. Bundesliga aufzusteigen, blieb Lex letztlich verwehrt. "Wir haben den Aufstieg von Anfang an offensiv als Ziel ausgegeben. Nach gutem Start sind wir dem Druck im Laufe der Saison nicht gerecht geworden, konnten die Leistung nicht konservieren. Als Spieler habe ich dieses Ziel verfehlt", gesteht er offen ein.

Rückkehr im Herbst "in anderer Funktion"

Mit Blick auf das große Ganze ist Lex aber durchaus zufrieden. "Im ersten halben Jahr in der A-Jugend habe ich in der zweiten Mannschaft von Freising in der Kreisliga gespielt. Wenn man das sieht und was am Ende dabei rausgekommen ist - das hätte damals niemand gedacht und ich am allerwenigsten", erklärt der Offensivspieler.

Ein endgültiger Abschied vom Fußball und auch den Sechzigern ist es keineswegs, das kündigte Lex bereits an. "Ich werde im Herbst in einer anderen Funktion wieder bei den Löwen aufschlagen", verkündet er: "Ich hoffe, dass ich dann meinen Beitrag leisten kann, auch wenn es nicht aktiv auf dem Platz ist."

msc

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