Was auch immer Peter Stöger seinen Spielern vorher mit auf den Weg gegeben hat, sie müssen die Ohren auf Durchzug gestellt haben. Leichter als bei einem Sommertest gegen eine Weißbier-Gaudi-Auswahl erzielten die Bayern ihre Tore, freundlich eingeladen von einer Dortmunder Elf, die mit Leidenschaftslosigkeit und Passivität ein beschämendes Bild bot - verhöhnt von den Fans des Rekordmeisters: "Ihr seid schlechter als der HSV."
München wird man in einem Atemzug mit Nikosia oder Salzburg nennen, wenn die größten, die unverzeihlichsten, die schlimmsten Saison-Fehltritte dieser grotesk überschätzten Mannschaft aufgelistet werden. Stögers erste Punktspielniederlage als Dortmunder Trainer geriet zu einer kapitalen Klatsche. Im Kampf um eine Weiterbeschäftigung beim BVB könnten die sechs Wirkungstreffer in der Allianz-Arena für ihn den K.o. bedeuten. Jetzt wird auch Stöger angezählt.
Doch viel mehr als ihr redlicher, aber zunehmend desillusionierter Trainer stehen die BVB-Spieler am Pranger. Diese Ansammlung von offenbar beratungsresistenten Fußballern, die sich am Nasenring durch die Münchner Manege führen ließen, gefährdet alle kurzfristigen Ziele der Borussia. Mehr noch: Sie gefährdet die Zukunft dieses stolzen Klubs. Am Vorabend von Ostern dürfte auch der Letzte kapiert haben, dass es so nicht mehr weitergehen kann in Dortmund.
kicker-Reporter Thomas Hennecke imago