Nach dem schwachen Auftritt im Hinspiel (2:4) musste Borussia Dortmund im Rückspiel gegen die Glasgow Rangers einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen - geriet aber erneut in Rückstand. Wie schon eine Woche zuvor war es ein Elfmeterpfiff, der den Rangers die Führung bescherte: Brandt hatte Kent an der Strafraumgrenze gefoult, Tavernier verwandelte erneut (22.).
Rückstand wirft BVB nicht um
Doch es gab einen erheblichen Unterschied zum ersten Aufeinandertreffen: die Dortmunder Leidenschaft. Der BVB, bei dem im Vergleich zum 6:0 Heimsieg gegen Gladbach Schulz, Meunier und Hazard für Guerreiro und die verletzten Zagadou und Reyna starteten, war von Beginn an in der Partie und präsentierte sich engagiert, willig und voll fokussiert. Bellingham verpasste nach vier Minuten bereits die frühe Führung.
Die Rangers standen allgemein wieder sehr diszipliniert in der Defensive und gewährten der Borussia wenig Platz für Kombinationen. Doch diesmal ließ sich der BVB nicht aus der Ruhe bringen - auch der Rückstand führte zu keinem Bruch im Dortmunder Spiel. Brandt hätte sogar beinahe postwendend geantwortet (25.). Bellingham besorgte den Ausgleich dann nur sechs Minuten später (31.).
Malen dreht die Partie
Europa League, K.-o.-Runden-Play-off
Zwar musste die Rose-Elf immer wieder gegen schnell umschaltende Hausherren auf der Hut sein, doch Kobel (gegen Arfield, 36.) und Hummels auf der Linie (gegen Morelos) verhinderten binnen Sekunden den erneuten Rückstand.
In dieser Phase war viel Tempo in der Partie, es ging hin und her - und das Pendel schlug in Richtung BVB aus: Kurz vor der Pause stocherte Malen, nachdem er erst noch eine Meunier-Flanke verpasst hatte, das Leder doch noch zum 2:1-Pausenstand über die Linie (42.).
Hummels trifft den Ball nicht, Tavernier schon
Während Meunier verletzt in der Kabine bleiben musste, kamen die Rangers, nun mit Ex-Bundesligaspieler Balogun, deutlich offensiver eingestellt - und suchten auch gleich den Weg nach vorne. Kobel konnte Morelos' ersten Warnschuss noch entschärfen (56.), beim 2:2 durch Tavernier war der Keeper dann aber machtlos (57.), dennoch wäre der Treffer zu verteidigen gewesen: Wolf hatte Bassey flanken lassen und Hummels am Ball vorbeigeschlagen.
Mit der offensiveren Ausrichtung der Rangers hatte der BVB nun deutlich mehr Probleme als noch im ersten Durchgang. Es ergaben sich immer wieder Lücken für Konter der Hausherren, die diese aber meist unsauber zu Ende spielten. Nachdem der vermeintliche Knockout durch Kent (67.) dem Videobeweis zum Opfer fiel - Morelos hatte Can gefoult - ereilte dieser die Dortmunder schließlich nach 90 Minuten und vier Minuten Nachspielzeit mit dem Schlusspfiff.
Der BVB präsentierte sich nach einer guten ersten Hälfte in der zweiten deutlich harmloser, einzig eine Reus-Halbchance schaffte es auf den Chancenzettel (63.) - und scheidet so aus der Europa League aus.
In der Bundesliga geht es für die Borussia am Sonntag (17.30 Uhr) in Augsburg weiter, für Glasgow am kommenden Sonntag (16 Uhr) in der schottischen Liga gegen FC Motherwell - und ab dem 10. März im Achtelfinale der Europa League.