Real-Trainer Carlo Ancelotti nahm nach der 2:4-Pleite gegen Atletico in der Copa del Rey zuletzt drei Änderungen vor. Kepa begann statt Lunin, zudem ersetzten Kroos und Tchouameni Modric und Camavinga (allesamt Bank).
La Liga, 21. Spieltag
Almeria landete zuletzt einen Achtungserfolg beim 0:0 gegen Girona. Im Vergleich dazu bot Trainer Garitano Gaizka ebenfalls drei neue Kräfte auf. Kaiky, Ramazani und Milovanovic begannen anstelle von Montes, Embarba und Leo Baptistao.
Almeria erwischt Madrid zweimal kalt
Besser hätte die Partie aus Sicht des Tabellenschlusslichtes nicht starten können. 39 Sekunden waren gerade einmal gespielt, da nutzte Almeria durch Ramazani einen Fehlpass im Aufbau von Nacho eiskalt aus. Real war bemüht, die Antwort zu schaffen, ihnen waren aber die Strapazen der letzten Tage anzumerken, sie wirkten müde und auch ideenlos. Zwar hatten die Königlichen mehr vom Ball, damit stellten sie aber gegen kompakt agierende Gäste kaum etwas an.
Immer wieder musste Madrid derweil auf Umschaltmomente, wie in Minute 24, gewappnet sein. Symptomatisch für Reals Auftritt war der verzogene Distanzschuss von Kroos (30.). Vier Minuten später wären den Königlichen beinahe durch ein Eigentor der Ausgleich gelungen, doch Chumi hatte Glück, dass er Carvajals Hereingabe nur auf das Tornetz lenkte. Kurz vor der Halbzeit wurde Real ein weiteres Mal kalt erwischt, Nacho klärte unzureichend vor die Füße von Almeria-Kapitän Egdar, der den Ball mit vollem Risiko genau im rechten Kreuzeck unterbrachte - ein absolutes Traumtor (43.). Von Pfiffen begleitet ging es für beide Teams in die Pause.
VAR zentrales Thema - Real gleicht aus
Der zweite Durchgang hatte es dann in sich. Real kam druckvoll und mit einem anderen Gesicht aus der Pause. Nach 54 Minuten gab es Freistoß für die Königlichen, in dessen Folge Rüdiger Kaiky aus kurzer Distanz am leicht ausgespreizten Arm anköpfte - nach VAR-Review entschied der Unparteiische auf Strafstoß, den Bellingham verwandelte (57.) - 1:2. Sechs Zeigerumdrehungen später traf Almeria durch Arribas zum vermeintlichen 3:1, doch auch in dieser Szene bekam der Schiedsrichter ein Signal auf das Ohr. Bellingham hatte im Mittelfeld leicht die Hand von Lopy im Gesicht abbekommen.
Der VAR blieb weiterhin zentrales Thema. Nur drei Minuten später traf Vinicius Junior nach Flanke von Tchouameni. Wegen eines Handspiels zählte das Tor zunächst nicht, doch erneut bat der Video-Schiedsrichter den Unparteiischen nach draußen, der nach Ansicht der Bilder auf Schulter und somit auf einen regulären Treffer entschied. Spätestens nach dieser Szene fiel Almeria-Trainer Gaizka Garitano an der Seitenlinie vom Glauben ab.
Carvajal erlöst Real
Real blieb nun noch 20 Minuten, um die Partie ganz zu drehen. Almeria konzentrierte sich vollends auf die Defensive. In Minute 78 traf Madrid durch Bellingham zum Dritten, der Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung von Vorlagengeber Fran Garcia aber aberkannt. Drei Minuten später vergab Vinicius Junior die große Chance zum 3:2 - genauso wie erneut Bellingham, der einen Fallrückzieher knapp am Tor vorbeisetzte (81.). Vor allem wegen der zahlreichen VAR-Reviews gab es elf Minuten obendrauf, in denen Rechteverteidiger Carvajal nach Kopfballvorlage vom ehemaligen Dortmunder Bellingham zum umjubelten 3:2-Siegtreffer traf (90.+9). Almeria versuchte sich danach zwar noch einmal in der Offensive, es blieb letztlich aber beim 3:2-Erfolg der Königlichen, über den im Nachgang sicherlich noch diskutiert wird.
Real Madrid springt durch den Erfolg vorerst wieder an die Tabellenspitze, kann im späten Spiel von Girona aber wieder überholt werden, während Almeria weiter sieglos bleibt. Das Schlusslicht bekommt es am kommenden Freitag mit Deportivo Alaves zu tun (21 Uhr), Real gastiert zwei Tage später bei UD Las Palmas (18.30 Uhr).