Für Nationalstürmer Werner startete die Partie mit einem peinlichen Fehlschuss. Der Angreifer, der das Hinspiel vor drei Wochen mit einem Elfmeter-Doppelpack entschieden hatte, hätte beinahe gleich wieder gegen die Franzosen getroffen, ließ nach einer Hereingabe von Hudson-Odoi aber die Riesenchance auf das frühe 1:0 freistehend liegen (5.). Werner stand als einziger Deutscher in der Startelf der Blues. Havertz war nach überstandener Corona-Infektion zumindest wieder zurück im Kader, saß zunächst aber auf der Bank - ebenso wie Rüdiger, der nach dem 2:0-Auswärtssieg bei Newcastle United dem zurückgekehrten Thiago Silva weichen musste.
Hudson-Odoi nutzt Mounts Traumpass
Rennes, das im Vergleich zum Hinspiel auf Top-Talent Camavinga zurückgreifen konnte, brauchte eine Weile, um sich aus der Umklammerung der dominant startenden Blues herauszuwinden. Gerade, als die Franzosen in der Partie anzukommen schienen, nutzte Chelsea die zweite Großchance der Partie: Mount holte sich den Ball tief in der eigenen Hälfte gegen Doku und filetierte dann mit einem klasse Pass quer über das halbe Feld die Abwehr der Franzosen. Hudson-Odoi, im Vergleich zur Liga für Ziyech in die Startelf gekommen, war daraufhin frei durch und blieb vor Rennes-Keeper Gomis cool - Führung für Chelsea (22.).
Mount hätte seinem klasse Assist kurz darauf beinahe noch ein eigenes Tor folgen lassen, scheiterte nach schöner Vorarbeit von Chilwell aber am stark reagierenden Gomis (29.). Erst nach einer guten halben Stunde fand Rennes besser zum eigenen Offensivspiel - und legte bis zum Seitenwechsel an eine echte Drangphase mit einigen guten Möglichkeiten hin: Lea Siliki schoss aus aussichtsreicher Position drüber (32.), Guirassy prüfte Mendy (39.) und vergab dann eine gute Schusschance nach Chilwell-Patzer leichtfertig (40.), Kapitän da Silva scheiterte per Kopf wiederum am ehemaligen Mitspieler Mendy (43.), ein Bourigeaud-Freistoß aus exzellenter Position wurde von der Blues-Mauer entschärft (45.+2).
Gruppe E, 4. Spieltag
Guirassy beschmutzt Chelseas weiße Weste
Der Halbzeitpfiff kam den Blues sehr gelegen, nach dem Seitenwechsel kamen sie wieder deutlich besser ins Passspiel und waren auch körperlich wieder auf der Höhe. Bis auf einen wegen Abseits aberkannten Werner-Treffer (47.) blieb es aber recht ungefährlich vor dem Tor der Franzosen, die ihrerseits wie im ersten Durchgang nach etwas Anlaufzeit immer besser ins Spiel fanden. Allerdings kam Rennes nicht am ehemaligen Mannschaftskollegen Mendy vorbei, der auch einen wuchtigen Kopfball von Nyamsi nach Bourigeaud-Ecke entschärfte (74.).
Die Ecken von Rennes' Spielmacher sorgten aber immer wieder für Gefahr vor dem Blues-Tor - und schließlich auch für den verdienten Ausgleich: Nach Bourigeauds Hereingabe gewährte Zouma dem Ex-Kölner Guirassy zu viel Platz und der Rennes-Stürmer köpfte das erste Gegentor für Chelsea in der laufenden Königsklassen-Saison (85.).
Joker Giroud sticht und köpft Chelsea ins Achtelfinale
Rennes-Coach Stephan wechselte daraufhin noch einmal offensiv und ließ sein Team auf Sieg spielen. Das spielte jedoch den im zweiten Durchgang kaum noch gefährlich in Erscheinung getretenen Blues (inzwischen mit dem eingewechselten Havertz) in die Karten: Nach einem Lapsus von Grenier wurde Werner vom eingewechselten Ziyech freigespielt. Der Nationalstürmer scheiterte alleine vor Gomis, doch vom Fuß vom Rennes-Keeper flog der Ball in die Höhe, wo der ebenfalls eingewechselte Giroud eindrucksvoll seine Lufthoheit zur Schau stellte, Nyamsi übersprang und zum späten Siegtreffer einköpfte (90.+1).
Damit ist Chelsea bereits nach dem vierten Spieltag vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert, Rennes hingegen hat keine Möglichkeit mehr auf die K.o.-Runde. Den Blues gelang außerdem die Generalprobe für das Spitzenspiel in der Premier League am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) gegen die Tottenham Hotspur. Für Rennes geht es bereits am Freitag (21 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Racing Straßburg weiter.