Einzig Janis Blaswich, der für den zuletzt wieder als Nummer 1 zurückgekehrten und nun ausgefallenen Peter Gulacsi (Beschwerden in der Bauchmuskulatur), hatte RB Leipzig in den ersten 45 Minuten im Spiel gehalten. Unter anderem mit einer tollen Parade an den rechten Pfosten nach einem Kopfball von Harry Kane verhinderte der Keeper das 0:1.
RB-Trainer Marco Rose, der sich nach Spielschluss Sky stellte, war die Sache diesbezüglich klar: "In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut genug, um uns ein Tor zu verdienen. Zumindest konnten wir hinten die Null halten. Das war nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Wir waren zu inaktiv und nicht intensiv genug."
Nicht genug getan
Dass es nach der Pause besser geworden war, seine Mannen Druck entwickelt und sich zwischendurch das 1:1 absolut verdient hatten, erkannte Rose auch. Und doch sagte der Leipziger Coach nach dem erst in der Nachspielzeit kassierten 1:2 beim Meister: "Ich hatte das Gefühl, dass wir so ein bisschen am Lucky Punch schnuppern in einer bestimmten Spielphase. Hinten raus aber passen wir einmal nicht auf und verlieren das Spiel." Insgesamt hätte sein Team aber auch nicht genug getan, um das Spiel zu gewinnen.
Einer seiner Schützlinge - Xaver Schlager - blies ins selbe Horn und ärgerte sich darüber, dass aus seiner Sicht vom FCB nicht allzu viel Richtung 2:1-Siegtreffer investiert worden war: "Wir verteidigen die letzte Aktion schlecht. Hintenraus war es nicht clever von uns. Ich glaube, sie wollten gar kein Tor mehr schießen, denn so richtig druckvoll nach vorne war das jetzt nicht. Für uns ist es bitter und sehr schwer für den Kopf, weil wir viel investiert haben und nichts dabei herauskommt."
Leipzig "spielt ja keinen schlechten Fußball"
Der sportliche bittere Begleitumstand: Durch die Niederlage in München haben die Leipziger nicht nur vorläufig den Sprung auf Champions-League-Rang vier verpasst, sie könnten mit einem BVB-Sieg gegen Hoffenheim am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gar noch auf vier Zähler abgehängt werden.
Aufgeben kommt für Schlager aber nicht infrage: "So ist das Leben. Wenn man verliert, können die anderen punkten, das ist völlig normal. Wir müssen uns aber auf uns konzentrieren, wir haben genügend Spiele vor uns. Wenn wir die alle gewinnen oder gut punkten, bin ich mal gespannt. Das direkte Duell mit Dortmund haben wir auch noch. Es ist nichts verloren, wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Weitermachen und weiterarbeiten, denn wir spielen ja keinen schlechten Fußball, nur die Ergebnisse stimmen nicht so wirklich."
Dem konnte Coach Rose nur beipflichten, der seine Männer außerdem etwas in Schutz nahm - unter anderem in Bezug auf die bereits fünfte Pflichtspielniederlage im noch jungen Kalenderjahr 2024: "Ich habe top Jungs, gute Charaktere. Es ist eine Mannschaft mit Qualität, die sich noch entwickelt. Ich erinnere an den großen Umbruch im Sommer, den wir über weite Strecken gut gestaltet haben. Was die Ergebnisse betrifft, ist es in der Rückrunde aber ein bisschen holprig." Doch der Blick gehe stets positiv voraus.