Saarbrückens Trainer Horst Ehrmantraut sah keinen Grund seine Elf, die vor Wochenfrist 1:0 in Erfurt gewann, zu ändern. Auch Duisburgs Trainer Norbert Meier stellte nicht um, sondern vertraute auf die siegreiche Elf aus dem Dresden-Spiel ( 4:2 ).
Die beiden Mannschaften ließen es in der Anfangsphase langsam angehen - ehe Nehrbauer aus 14 Metern einen ersten Warnschuss abgab. Nach zehn Minuten übernahmen die Saarbrücker mehr und mehr die Regie im Spielverlauf. Sie erspielten sich Feldvorteile, wussten damit aber nicht viel anzufangen, denn die Vorstöße blieben an der besten Abwehrreihe der Liga hängen. In der 23. Minute hatte dann Lottner bei einem Konter die beste Chance des MSV bis dahin, aber Eich machte sich lag und konnte den 25-Meter-Schuss mit einer ansehnlichen Parade klären. Die „Zebras“ wurden stärker, Ahanfouf entpuppte sich als ständiger Unruheherd, den die Saarländer schwer unter Kontrolle bekamen. Nach einer guten halben Stunde gestaltete sich die Partie wieder ausgeglichener. Der FCS setzte mit einem strammen Schuss von Diane einen Akzent, aber Koch klärte zur Ecke. Zwingendes ergab sich aber weiterhin nicht. So blieb es bis zur Pause beim torlosen Remis.
Da in Saarbrücken der Strom ausfiel und somit das Flutlicht nicht funktionierte, verkürzte Schiedsrichter Schriever die Halbzeitpause um fünf Minuten, damit das Tageslicht noch länger ausgenutzt werden konnte. Diese Verkürzung schien die Gastgeber besser zu verkraften, denn nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff klingelte es im Tor des MSV: El Idrissi passte den Ball durch die Lücke in den Lauf des durchstartenden Demai, der die Kugel aus 13 Meter eiskalt an Koch vorbei schob. Duisburg war geschockt, steckte aber nicht auf, sondern versuchte sich zu wehren. Doch die sich bietenden Konter konnte die Meier-Elf nicht nutzen. So hatte beispielsweise Ahanfouf eine gute Möglichkeit, als er alleine vor Eich auftauchte, doch der Abschluss war viel zu schwach. Saarbrücken auf der anderen Seite blieb gefährlich und kontrollierte die Partie. Die Angriffsbemühungen wurden in der 60. Minute belohnt: Demai passte von der rechten Seite vor den Fünfmeterraum, wo Bencik lauerte und souverän versenkte. Der MSV musste reagieren und schaffte nur eine Minute später den Anschluss: Van Houdt trat einen Freistoß auf Grlic, der aus halbrechter Position abzog. Eich konnte das Leder nicht mehr entscheidend ablenken. Während die Kugel über die Linie rollte, vollendete Kurth. Die Freude wehrte nur kurz, denn nur 60 Sekunden später stellte die Ehrmantraut-Elf den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her, als Demai eine El Idrissi-Ecke aus acht Metern per Kopfstoß verwandelte. In der 66. Minute verpasste der MSV durch Kurth, der nur die Latte traf, das 3:2. Im direkten Gegenzug machte Bencik den „Sack“ vorzeitig zu: Bei dem Konter spielte Diane in den Lauf von Bencik, der Koch aus 15 Metern mit einem geschickten Flachschuss überwinden konnte. Die Saarländer schalteten in der Folgezeit einen Gang nach unten und verlagerten ihre Taktik auf Ergebnisverwaltung. Damit hatten die „Zebras“ wieder mehr Feldanteile, doch die Luft war raus. Sie ergaben sich dem Schicksal und verloren am Ende zu Recht.
Trotz des schwer bespielbaren Geläufs lieferten sich die beiden Teams ein packendes Duell. Saarbrücken präsentierte sich als kompakte eingespielte Einheit, die durch engagiertes Spiel zu Recht den Aufstiegsaspiranten Duisburg mit 4:1 bezwang. Die "Zebras“ verpassten es, ihre Chancen zu nutzten und erreichten im Abwehrverhalten nicht die Qualität der Vorrunde.