RB-Trainer Marco Rose, der im Vergleich zum Hinspiel auf die beiden Ex-Bundesligaprofis Zlatko Junuzovic (Muskelverletzung im Oberschenkel) und Reinhold Yabo (Bank) verzichtete, sah einen engagierten Beginn seiner Mannschaft, die bereits in der Anfangsphase zu zahlreichen Abschlüssen kam. Nach einem kapitalen Patzer von Belgrads Keeper Borjan hätte Rose beinahe den frühen Führungstreffer seines Teams bejubeln dürfen, doch Savic blockte mit einem heldenhaften Tackling den Schuss von Daka aufs leere Tor (10.). Erneut Daka scheiterte kurze Zeit später frei vor Borjan am Schlussmann der Serben (19.).
Dabbur belohnt überlegenes Salzburg
Das Spiel rollte im ersten Durchgang beinahe durchgehend auf das Tor der Serben zu, allerdings ließ RB ein ums andere Mal die Durchschlagskraft in vorderster Front sowie die Präzision im Abschluss vermissen. Erst mit der letzten Aktion der ersten Hälfte fiel der überfällige Führungstreffer für die Salzburger: Ulmer konnte von links ungestört in die Mitte flanken, wo sich Dabbur von seinen Bewachern löste und freistehend per Direktabnahme auf 1:0 stellte (45.). Kurz nach dem Seitenwechsel schnürte Dabbur dann den Doppelpack. Der Israeli verwandelte einen Foulelfmeter zum 2:0, nachdem Degenek Wolf an der Strafraumgrenze gelegt hatte (48.).
Zwei Tore in zwei Minuten - Belgrads Comeback aus dem Nichts
Belgrad blieb im Offensivspiel komplett blass, die Partie schien entschieden, das erste Königsklassenticket der Vereinsgeschichte für RB gelöst. Doch praktisch aus dem Nichts kamen die Serben zum Doppelschlag durch Stürmer Ben Nabouhane: Zunächst verwertete der Nationalspieler der Komoren eine Degenek-Flanke volley zum Anschlusstreffer (65.), nur 77 Sekunden später drückte er eine Kopfballvorlage - erneut von Degenek - über die Linie (66.).
RB zeigte sich zunächst geschockt, warf in der Schlussphase aber noch einmal alles nach vorne - und wäre beinahe noch zum Lucky Punch gekommen. Sowohl Dabbur als auch der aufgerückte Ramalho hatten in der Nachspielzeit die Möglichkeit zum 3:2, scheiterten aber an Borjan. Nach Abpfiff brachen im Fanblock der Serben alle Dämme, die Anhänger stürmten auf den Platz. Zum ersten Mal seit Einführung der Champions League zieht Roter Stern Belgrad in die Gruppenphase der Königsklasse ein. Ein historischer Erfolg, den die Salzburger verpassten - wieder einmal.