Sandhausens Coach Alois Schwartz reagierte auf das torlose Unentschieden gegen Bochum mit drei Wechseln: Für Paqarada, Thiede und Wooten spielten Adler, Bieler und Pfertzel.
Darmstadts Trainer Dirk Schuster verzichtete nach dem 1:0 auf St. Pauli auf jede Änderung und schickte die zuletzt siegreiche Mannschaft ins Rennen.
Darmstadt hatte von Anfang an die Zügel in der Hand und deutlich mehr Ballbesitz. Sandhausen trat in den ersten Minuten aber mutig auf und wagte hin und wieder den Weg nach vorne. Doch nach nicht einmal zehn Minuten war davon nichts mehr zu sehen. Die Gäste forcierten das Tempo, setzten die Hintermannschaft der Hausherren immer wieder unter Druck und gingen in Front. Heller setzte sich auf dem rechten Flügel durch, flankte flach vor das Tor, dort schoss Sandhausens Schlussmann Riemann seinen Mitspieler Stiefler an - von ihm rollte das Leder ins Tor: 0:1 (15.).
Balogun köpft, Riemann fliegt - Pfosten
In der Folge stand das Gehäuse von Riemann unter Dauerbeschuss. Darmstadt rannte permanent an. Besonders die flinken Heller und Ivana waren Aktivposten auf den Außenbahnen. Darmstadt probierte es immer wieder über die Flügel - ein probates Mittel, da die SVS-Verteidiger heillos überfordert waren. Das 2:0 für die Hessen wäre aber fast nach einer Standardsituation gefallen: Balogun kam nach einer Ivana-Ecke zum Kopfball, Riemann lenkte die Kugel gerade noch an den Pfosten (34.).
Der 18. Spieltag
Ohnehin durfte sich Sandhausen bei seinem glänzend aufgelegten Schlussmann bedanken, dass es zur Halbzeit nur 0:1 stand. Mehrfach bewahrte Riemann seine Mannschaft vor dem zweiten Gegentor. Etwa bei einem Behrens-Schuss aus dem Rückraum nach schöner Vorarbeit von Heller (39.).
Sandhausen beißt sich ins Spiel
Nach dem Seitenwechsel wurde Sandhausen nach wenigen Minuten mutiger: Die Schwartz-Elf schob sich weiter nach vorne und kämpfte sich in die Partie. Aus dem Spiel heraus wurden die Gastgeber zwar nicht gefährlich, dafür bekamen sie aber zahlreiche Standardsituationen aus vielversprechenden Positionen. So kam der SVS nach gut einer Stunde zum Ausgleich: Nach einer Ecke legte Olajengbesi mit dem Kopf für Bouhaddouz auf, dieser nickte das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen - 1:1 (63.).
Die Zuschauer im Hardtwaldstadion sahen nun ein umkämpftes, offenes Spiel ohne klare Torchancen. Sandhausen hielt jetzt aber beherzt dagegen und war ein gleichwertiger Gegner. Spielerisch fiel das Niveau gegenüber der ersten 45 Minuten deutlich ab - vor allem, weil Darmstadt im Mittelfeld keinen Zugriff mehr bekam und die Heimelf gewähren ließ. Diese war in ihren Möglichkeiten aber limitiert. So entwickelte sich ein nicht besonders ansehnliches Spiel.
Bouhaddouz vergibt, Behrens nicht
Sandhausens Bieler zieht ab, Darmstadts Jungwirth kann ihn nicht daran hindern. picure alliance
In der Schlussphase erarbeiteten sich beide Teams aber noch jeweils eine gute Gelegenheit: Sechs Minuten vor dem Ende hatte Bouhaddouz den zweiten SVS-Treffer auf dem Fuß, er jagte die Kugel aus rund sieben Metern aber über das Gehäuse (84.). Zwei Minuten später klingelte es auf der Gegenseite: Behrens schlenzte den Ball aus 18 Metern in den oberen Torwinkel, ein herrlicher Treffer - 1:2 (86.)! Das war der Schlusspunkt.
Seine beeindruckende Serie kann Darmstadt am Sonntag (13.30 Uhr) fortsetzen. Allerdings wartet eine schwere Aufgabe auf die Schuster-Elf: Spitzenreiter FC Ingolstadt kommt ans Böllenfalltor. Sandhausen bekommt es gleichzeitig mit Kaiserslautern zu tun.