Sandhausens Trainer Kenan Kocak ging das letzte Spiel des Jahres im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Arminia Bielefeld mit einem neuen Mann an: Seegert rückte in die Startelf, Förster nahm auf der Bank Platz.
Auf Seiten des Überraschungs-Herbstmeisters veränderte Markus Anfang seine Mannschaft nach dem 0:0 im Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig zweimal: Weilandt und Seydel begannen anstelle von Schindler und Ducksch (beide Bank).
Auf schwerem, holprigen Geläuf übernahm Kiel schnell das Kommando und kam durch Seydel schon in der Anfangsphase zu zwei guten Möglichkeiten, doch sowohl per Hacke (5.) als auch per Kopf (10.) scheiterte der Angreifer an Schuhen im SVS-Tor. So spielte sich die Partie ein: Holstein machte das Spiel, Sandhausen verlegte sich darauf, aus einer sicheren Defensive zu kontern. Lediglich bei ruhenden Bällen konnten die Hausherren etwas Unruhe in den Strafraum der Störche bringen und zwangen Kronholm per Flatterball von Zejnullahu erstmals zum Eingreifen (16.).
Schwere Platzbedingungen - viel Kampf
Die Partie, die zwar durchaus temporeich war, sich aber hauptsächlich im Mittelfeld abspielte, ließ lediglich Torchancen vermissen. Kiel versuchte es immer wieder mit hohen Bällen, doch Drexler verzog aus der Distanz (28.) genauso wie Seydel (30.).
Kocak reagierte mit einem frühen Wechsel, stellte mit der Hereinnahme von Jansen für Seegert um auf eine Viererkette (30.) und brachte mehr Sicherheit in die Defensive. Bis zum Pausenpfiff zeigte sich so am Hardtwald immer wieder das gleiche Bild: Die Störche brachten den Ball hoch vor das Tor, wo der SVS gut sortiert zumeist schneller am Ball war. Da Schuhen Herrmanns Volleyabnahme nach einem Klärungsversuch von Höler parieren konnte (44.), gingen die Teams ohne Tore in die Kabinen.
2. Bundesliga, 18 Spieltag
Nach dem Seitenwechsel wurde Sandhausen mutiger, doch Sukuta-Pasu konnte ein Zuspiel von Kister nicht verwerten (54.). Wenig später trat Paqarada nach einem Foul von Czichos an Höler zum Freistoß an. Er zirkelte den Ball über die Mauer hinweg zum schmeichelhaften 1:0 unter die Latte (58.). Und Sandhausen legte nach: Herrmann traf bei einem Zweikampf mit Jansen Ball und Gegner. Der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß, Höler trat an und traf flach zum 2:0 (61.). Kiel verlor mehr und mehr den Faden, haderte mit Schiedsrichterentscheidungen und musste nur zehn Minuten später gleich den dritten Gegentreffer hinnehmen. Sukuta-Pasu befreite sich, tanzte Herrmann aus und netzte zum 3:0 ein.
Doppelwechsel greift schnell
Anfang reagierte, brachte mit Peitz und Ducksch zwei frische Kräfte. Und dieser Wechsel zeigte Wirkung: Per Kooperation markierten die Neuen das 1:3. Ducksch brachte eine Ecke auf den ersten Pfosten, wo Peitz per Kopfball traf (79.). Die Schlussphase wurde hektisch. Zunächst foulte Kister Peitz und sah dafür die Gelb-Rote Karte, dann traf Schindler aus zweiter Reihe lediglich den Pfosten (90.). In der Nachspielzeit musste dann auch noch Schmidt vom Platz, der Derstroff von den Beinen holte (90.+2). Mit Zehn-gegen-zehn ging es in die letzten Minuten des Jahres, in denen Kiel zwar kämpfte, letztlich aber nichts mehr holen konnte.
Sandhausen spielt nach der Winterpause am Dienstag, 23. Januar (20.30 Uhr) beim FC Ingolstadt. Kiel empfängt im Parallelspiel Union Berlin und wird personell umstellen müssen, denn Czichos und Mühling sahen jeweils die fünfte gelbe Karte und Schmidt wird nach seiner Gelb-Roten Karte ebenfalls fehlen.