Schalke, mit Thon wieder für Dooley und Müller für Nemec, hatte in diesem Spiel erhebliche Orientierungsprobleme. Völlig überrascht, daß Uerdingen drei Spitzen (davon Laessig zurückgezogen) aufgeboten hatte, mußte sich der für die rechte Außenbahn vorgesehene Eigenrauch in der Abwehr um Laessig kümmern, Latal durfte die rechte Seite allein beackern, da sich Müller mit Steffen beschäftigte.
Konzentrationsschwächen (Müller, Büskens), Zweikampfschwächen (Anderbrügge, Eigenrauch, Max) und Abstimmungsschwächen sorgten dafür, daß die Elf nur selten Tritt faßte. Zudem hatte Trainer Berger bei seinen Wechseln Pech: Als Kurz ging und Held kam, mußte auf drei Positionen umgestellt werden (Held rechts, Eigenrauch übernahm Lesniak, Müller Laessig), als Prus für Latal kam, verlor der Schalker den ersten Zweikampf gegen Wedau - daraus entstand das Ausgleichstor.
Und der war hochverdient für die Gäste, die Steffen, Lusch und Meijer für Wedau, Yankov und Heintze brachten. Die Uerdinger, offensiver als die Platzherren, störten früh, standen in der Defensive sehr sicher und kamen vor allem über die rechte Seite mit Paßlack und Jüptner gefährlich nach vorn.
Dabei wurde aber auch ihr einziges gravierendes Manko an diesem Tag aufgedeckt: Im gegnerischen Strafraum fehlen Cleverneß und Kaltblütigkeit. Was durchkam, erledigte Schalkes Torhüter Lehmann.
Es berichten Manfred Ewald und Dirk Westerheide