Der Schalker Trainer André Breitenreiter setzte auf dieselbe Startelf wie beim 2:0-Sieg in Darmstadt und bot damit auch im dritten Rückrundenspiel dieselbe Anfangsformation auf. Während di Santo wieder in den 18er-Kader zurückkehrte, blieb Höjbjerg - Leihgabe des FC Bayern - diesmal unberücksichtigt.
Anders dagegen Wolfsburgs Coach Dieter Hecking, der im Vergleich zum 1:1 gegen Köln dreimal tauschte: Für Dante (Bank), Luiz Gustavo (Gelb-Sperre) und Schürrle (Adduktorenprobleme) begannen Knoche, Caligiuri und Bendtner.
Geis trifft sehenswert, Wolfsburg mit Defensivproblemen
Schalke begann mit Schwung und zeigte sofort Zug zum Tor. Choupo-Moting zielte mit einem Distanzschuss knapp über die Querlatte. Die Wolfsburger benötigten knapp zehn Minuten, um sich zu finden. Die erste Gelegenheit für den VfL war dann gleich eine gute: Nach Doppelpass mit Kruse scheiterte der aufgerückte Rechtsverteidiger Jung am stark reagierenden Fährmann (9.). In der nun ausgeglichenen Begegnung, in der der Ex-Schalker Draxler von den Anhängern der Königsblauen bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde, hatten die Niedersachsen auch die nächste gute Chance durch Caligiuri, der aus der Distanz an der Oberkante der Querlatte scheiterte (22.).
20. Spieltag
Eine weitere Möglichkeit für Wolfsburg leitete dann kurioserweise die Schalker Führung ein: Fährmann hielt eine Direktabnahme Draxlers fest und warf sofort zu Junior Caicara ab, der sich in die VfL-Hälfte aufmachte und dort Huntelaar vor dem Strafraum anspielte. Der Niederländer nutzte den ihm gewährten Raum zu einem nicht allzu platzierten Distanzschuss, den Benaglio dennoch nur leicht ablenken konnte, sodass der Ball zum 1:0 im Netz landete (24.).
Der Gegentreffer zeigte deutliche Wirkung bei den Gästen. Während die Königsblauen nun immer munterer mit Tempo durch die Reihen kombinierten, offenbarte der VfL gewaltige Probleme in der Defensive, in der sich große Lücken auftaten. Einzig Naldo war es, der Schalker Abschlüsse mehrmals gerade noch abblocken konnte. Die fast schon logische Folge war das 2:0, das Geis mit einem sehenswerten Freistoßaufsetzer aus gut 25 Metern erzielte (35.). Vor der Pause hätte S04 sogar noch nachlegen können, doch Geis mit einem weiteren Freistoß, diesmal aus rund 18 Metern (37.), sowie Sané nach einem Konter (39.) vergaben.
Wolfsburg harmlos - Schöpf trifft erstmals für S04
Genau maßgenommen: Johannes Geis (l.) erzielt per Freistoß das 2:0. Getty Images
In der zweiten Hälfte agierten die Schalker deutlich abwartender und verlagerten sich vor allem auf gesichertes Defensivspiel. Die Niedersachsen hatten so deutlich mehr Spielanteile, wussten damit allerdings wenig abzufangen. Denn die Gelsenkirchener machte gerade das Zentrum sehr gut zu. Weil es dem VfL spielerisch zumeist an Esprit und Konsequenz fehlte, verlebte Fährmann trotz der Passivität seiner Vorderleute im zweiten Abschnitt einen recht ruhigen Nachmittag.
Es dauerte bis in die 64. Minute, ehe Bendtner mit einem Kopfballaufsetzer zumindest einmal einen, wenn auch harmlosen, Abschluss zustande brachte. Etwas gefährlicher war da schon ein Schlenzer des wenige Minuten zuvor eingewechselten Debütanten Bruno Henrique, der vom Strafraumrand knapp verzog (70.). Doch der Abschluss des Brasilianers blieb nur ein Strohfeuer für den insgesamt mit zu wenig Leidenschaft und Zug agierenden VfL.
Nachdem auf Wolfsburger Seite auch U-19-Angreifer Putaro sein Bundesliga-Debüt gab, sorgte letztlich ein Neu-Schalker für den Schlusspunkt der Partie: Nach einem Konter bediente Junior Caicara den mitgelaufenen Schöpf, der Benaglio mit einem nicht allzu platzierten Schuss vom Strafraumrand überwand - gleichzeitig das erste Bundesliga-Tor für den Winterneuzugang aus Nürnberg (87.).
Am 21. Spieltag ist Schalke am Freitag um 20.30 Uhr zu Gast in Mainz. Wolfsburg trifft am Samstag um 15.30 Uhr auf Ingolstadt.