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"Nicht immer ein 0:3-Rückstand": Fortuna Kölns Startprobleme

Regionalliga West, 19. Spieltag - Vorschau

Schlafmütze oder Comeback-König? Fortuna Köln will "nicht jedes Mal einen 0:3-Rückstand"

Stehaufmännchen Fortuna Köln: Verteidiger Jonas Scholz will sich nicht regelmäßig von frühzeitigen Rückschlägen in die Knie zwingen lassen.

Stehaufmännchen Fortuna Köln: Verteidiger Jonas Scholz will sich nicht regelmäßig von frühzeitigen Rückschlägen in die Knie zwingen lassen. IMAGO/Herbert Bucco

19. SPieltag

Gleich dreimal lag der SC Fortuna Köln an den vergangenen vier Regionalliga-Spieltagen mit 0:3 zurück. Zunächst gegen Borussia Mönchengladbach II, dann gegen Rödinghausen und zuletzt im Derby bei der U 21 des 1. FC Köln. Gegen Gladbach kassierte der Südstadt-Klub nach acht Minuten den ersten Treffer, gegen Rödinghausen nach knapp eineinhalb Minuten und beim FC sogar schon nach elf Sekunden - für eine Spitzenmannschaft katastrophale Statistiken.

Dass die Fortuna aus diesen drei Spielen dennoch vier Punkte holte und vor dem Jahres-Abschluss am Samstag beim FC Wegberg-Beeck (14 Uhr) weiter vom Titel und Aufstieg träumen darf, ist ihrer Moral und Comeback-Qualität zu verdanken. "Wir haben aber immer den Glauben daran, Außergewöhnliches erreichen zu können", lobte Trainer Markus von Ahlen. Gegen Gladbach und gegen den FC reichten starke zweite Halbzeiten, um 4:3 zu gewinnen und auf 3:3 auszugleichen. Nur gegen Rödinghausen (1:3) war die Leistung durchweg zu schlecht, um etwas Zählbares mitzunehmen.

Eze vor Rückkehr

So wichtig das gute Verhalten der Mannschaft bei einem Rückstand ist - das alleine ist keine Grundlage für eine erfolgreiche Rückserie. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll bei der Analyse des Spiels. Die erste Halbzeit war schlecht, das dürfen wir uns in der Form nicht erlauben. Wir können nicht jedes Mal einem 0:3-Rückstand hinterherlaufen", sagte Fortuna-Verteidiger Jonas Scholz.

Ein Baustein für eine stabilere Defensive könnte die Rückkehr von Joshua Eze ins defensive Mittelfeld sein. Der 20 Jahre alte Zugang aus der Jugend von Bayer 04 hatte sich nach starken ersten Monaten in Köln einen Muskelfaserriss zugezogen. Das Aufkommen von Fortunas Gegentor-Flut fällt dicht mit dem Ausfall des Defensiv-Allrounders zusammen. Bei keiner der eingangs genannten Partien stand Eze als laufstarker Stabilisator auf dem Rasen.

Trainer von Ahlen sah verschiedene Gründe in den jeweiligen Spielen für die großen Rückstände, weiß aber um den Wert eines fitten Joshua Eze. "Er ist enorm wichtig für uns." Zuletzt habe man ihn geschont, um keine erneute, langfristige Verletzung zu riskieren. "Für das Spiel gegen Wegberg ist er, wenn die Trainingswoche gut ist, wieder eine Alternative", so von Ahlen. "Wenn auch nicht für 90 Minuten."

Ohne Eze und den langfristig verletzten Maik Kegel (Kreuzbandriss) beschränken sich Fortunas Alternativen im zentralen Mittelfeld auf Adrian Stanilewicz, Timo Hölscher und Stipe Batarilo - dessen Wert eine Reihe weiter vorne womöglich aber noch größer ist.

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Die weiteren Partien

Am letzten offiziellen Spieltag vor der Winterpause stehen neben dem Fortuna-Gastspiel in Wegberg am vollbepackten Samstagnachmittag noch sieben weitere Begegnungen auf der Tagesordnung. Spitzenreiter 1. FC Bocholt muss zum SV Rödinghausen. Die Bocholter machten zuletzt mit der Vorstellung der Pläne für den Ausbau des Stadions am Hünting auf sich aufmerksam. In Paderborn treffen sich die Zweitligareserven vom SC 07 und Fortuna Düsseldorf. Auf einer Erfolgswelle von fünf ungeschlagenen Spielen in Folge - darunter drei Siege - reitet derzeit der FC Gütersloh, der zum SC Wiedenbrück reist. Ein erneutes Freistoßtor wünscht sich Alemannia Aachen von ihrem Spezialisten Anton Heinz - der zuletzt gegen Wuppertal groß auftrumpfte - am heimischen Tivoli gegen den SV Lippstadt. Außerdem hat die von Eugen Polanski trainierte Zweitvertretung aus Mönchengladbach den Wuppertaler SV zu Gast und der 1. FC Düren reist nach Gelsenkirchen zum Spiel gegen Schalke II.

Am Sonntag komplettiert ein einziges Spiel (14 Uhr) den letzten Spieltag vor der Winterpause. Der 1. FC Köln II, der am vergangenen Wochenende gegen Fortuna Köln in der zweiten Halbzeit den Derbysieg aus der Hand gab, empfängt Kellerkind Rot Weiss Ahlen. Die Partie zwischen der SSVg Velbert und Rot-Weiß Oberhausen wurde abgesagt.

Christian Krämer, kon

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