2006 verpflichtete Leverkusen Sergej Barbarez um den Kader zu führen. Heute umschreibt er das bei seinem Ex-Klub lange vermisste Element mit einem neuen Begriff: das Bayer-Gen.
Sergej Barbarez und Simon Rolfes kennen sich - und finden, dass sich das starke gestartete Bayer Leverkusen auf dem richtigen Weg in der Bundesliga befindet.
Bayern München wird am Samstagabend oder am nächsten Dienstag wieder als Deutscher Meister geführt werden. Zum achten Mal dann in Folge und zum 30. Mal insgesamt. Wieder einmal wird sich die Branche nach einem spannenderen Titelrennen sehnen. So wie vor dem letzten Spiel der Saison 2000/01: Auch damals sprach alles für den FC Bayern, aber Schalke drehte den Spieß um - wenn auch nur für vier Minuten. Unvergessliche vier Minuten.
Es war kein Erdbeben, aber doch ein kleiner Erdrutsch, den Rudi Völlers Aussage im kicker vom vergangenen Donnerstag auslöste: "Jeder Klub hat seinen Jarolim", hatte Bayers Sportdirektor da gesagt und an die Zunft appelliert, es mit den theatralischen Stürzen nach selbst leichten Berührungen zu lassen.
Viele Trainingslager hat Sergej Barbarez (36) in seiner langen und erfolgreichen Karriere erlebt. Sonnige und verregnete. Harte bis quälend anstrengende. Ruhige und turbulente. Das Trainingslager mit Leverkusen in Belek - seit der Ankunft am Samstag mit sonnigen 15 bis 18 Grad - stellt für den Routinier dennoch etwas Besonderes dar. Weil es voraussichtlich das letzte Trainingslager sein wird, das Barbarez als aktiver Profi absolviert.
Bayer Leverkusen muss am Sonntag gegen Hansa Rostock ohne seinen Schlüsselspieler Bernd Schneider antreten. Auch Sergej Barbarez ist fraglich. Schneider zog sich am Donnerstag beim 1:0 im UEFA-Pokal gegen Sparta Prag eine Wadenverhärtung zu, die laut Michael Skibbe einen Einsatz nicht möglich mache.
Sehr früh konnte Bayer Leverkusen seine Transferaktivitäten einstellen. Lediglich die Personalie Christian Gentner ist noch in der Schwebe, die Einigung mit dem VfB Stuttgart steht aus.
Auch in der kommenden Saison wird Sergej Barbarez das Trikot von Bayer Leverkusen tragen. Der 35-jährige Angreifer hat seine Option, am Ende der Saison aus dem Vertrag auszusteigen, nicht wahrgenommen. "Er hat sich entschieden, dass er bleibt", bestätigte Trainer Michael Skibbe am Donnerstag. Eine gute und eine schlechte Nachricht gibt es derweil beim Thema Innenverteidigung.
Die Rückrunde begann vielversprechend: 3:2 in Aachen. Doch dann verlor Leverkusen unglücklich gegen Werder Bremen (0:2), ehe mit dem 2:3 in Wolfsburg ein unerwarteter Rückschlag folgte. Bayer-Routinier Sergej Barbarez erklärt im Interview die Gründe für die ärgerliche Niederlage. Außerdem spricht der 35-Jährige über Leverkusens Ansprüche, den UEFA-Cup und über acht Offensivspieler in der Anfangself.