St. Paulis Trainer Ewald Lienen änderte seine Startelf nach dem 1:1 in Karlsruhe auf einer Position: Ziereis kehrte nach auskuriertem Infekt ins Abwehrzentrum zurück, Hornschuh musste seinen Platz räumen.
Auch 1860-Coach Kosta Runjaic beließ es nach dem 1:2 gegen Union Berlin bei einem Tausch: Aycicek erhielt auf der offensiven Außenbahn den Vorzug vor Claasen, der vorerst auf der Bank saß.
Buchtmann trifft zum 1:0
Die Hamburger begannen forsch und kamen bereits nach fünf Minuten zur ersten Möglichkeit, als Bouhaddouz nach einer Ecke zum Kopfball kam, das Rund aber über den Kasten setzte (5.). Nach gut einer Viertelstunde belohnte sich St. Pauli für seinen guten Start: Wittek rutschte weg und verlor den Ball im Spielaufbau, Miyaichi sprintete gen Strafraum, Mauersberger klärte seine Flanke vor die Füße von Buchtmann, der sich nicht zweimal bitten ließ - 1:0 (16.).
Der Rückstand war ein Weckruf für die Löwen. Sechzig machte nun Druck und hatte die postwendende Antwort auf dem Fuß, doch Liendl scheiterte nach feinem Zusammenspiel mit Mölders am prächtig parierenden Himmelmann (19.). Runjaics Team blieb auf dem Gaspedal und schnürte St. Pauli regelrecht in der eigenen Hälfte ein, allerdings verteidigte die Heimelf konsequent und ließ kaum etwas zu.
Mölders denkbar knapp vorbei
Die Drangphase der Gäste hielt nicht besonders lange an. St. Pauli befreite sich nach rund einer halben Stunde aus der Umklammerung, setzte in der Offensive aber kaum Akzente. Trotzdem gingen die Hamburger nach einer allenfalls durchschnittlichen ersten Hälfte mit einem knappen Vorsprung in die Kabine, weil Mölders kurz vor der Pause noch eine gute Chance liegen ließ: Er zog nach Wittek-Flanke ab - und zielte nur um Zentimeter vorbei (45.+1).
2. Liga, 6. Spieltag
Kurz nach der Pause sorgte Sobiech für einen Aufreger: Er trat Mauersberger nach einer Ecke abseits des Geschehens im Strafraum in die Kniekehle, Referee Robert Kampka entging diese Tätlichkeit (50.). Die Teams verstrickten sich nun in viele Zweikämpfe und lieferten sich zahlreiche Wortgefechte. Die spielerische Note kam deutlich zu kurz, der Spielfluss litt gehörig. Erst in der Schlussphase nahm die Partie wieder an Unterhaltungswert zu: Liendl verwandelte einen umstrittenen Strafstoß zum 1:1 (70.). Nun ging es Schlag auf Schlag: Sechs Minuten nach dem Ausgleich sorgte Nehrig per Flugkopfball für die erneute Führung. Und wiederum nur eine Minute später folgte die Antwort der Gäste: Victor Andrade jagte die Kugel vom rechten Strafraumeck ins lange Eck in den Winkel - 2:2 (77.).
Adlungs Würgegriff
In der Schlussviertelstunde erhitzten sich die Gemüter mehrfach. Das angestachelte Publikum sorgte für mächtig Lärm, auch auf dem Rasen ging es hoch her. Adlung setzte gegen Kalla bei einem Streit um den Ball zum Würgegriff an, sah aber nur Gelb (86.). Fußballerisch bot die Partie nicht mehr viel, der Lucky Punch glückte niemandem mehr.
St. Pauli ist am Montag bei Union Berlin zu Gast (20.15 Uhr), 1860 München empfängt am Sonntag Hannover 96 (13.30 Uhr).