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Über die Winterpause verstärkte sich der FC St. Pauli II mit zwei neuen Kräften. Phil Kolvenbach (Eimsbütteler TV) und Luca Menke (zuletzt vereinslos) fanden den Weg an den Kiez. Für Kolvenbach, der als Ersatz-Keeper zunächst auf der Bank Platz nahm, war es das direkte Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Menke wiederum durfte direkt von Beginn ran.
Die Gäste aus Hamburg-Eimsbüttel, die sich zuletzt überraschend selbstbewusst im Kampf um den Klassenerhalt zeigten, verzichteten derweil komplett auf Winter-Transfers. Im Vergleich zum letzten Regionalliga-Auftritt im November letzten Jahres (2:2 gegen den SC Spelle-Venhaus) wechselte Cheftrainer Khalid Atamimi dreimal. Koeberer, Hölscher und Denis ersetzten Janowski, Boakye und Leptien (alle nicht im Kader).
St. Pauli sucht die Lücke und stellt sich selbst ein Bein
Damit rein in die Partie: Auf schmierigem Geläuf im mit 201 Besuchern dürftig besuchten Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt dauerte es ein wenig, ehe beide Teams bei milden acht Grad auf Betriebstemperatur kamen. In der 11. Minute gab Tjark Scheller, der in der Winterpause mit den Profis im Trainingslager weilte, den ersten Warnschuss aus rund 25 Metern ab - jedoch keine Gefahr für das Gehäuse von ETV-Schlussmann Viktor Weber.
In der Folge waren es auch weiter die Kiezkicker, die den Ton angaben und das Spielgeschehen immer weiter in die Hälfte des Gegners verlagerten. Die passsichere Profi-Reserve fand immer wieder die Räume zwischen den Abwehrketten des ETV und konnte frei auf die Viererkette zulaufen. Im letzten Drittel jedoch fehlt es zumeist an zündenden Ideen.
Umso überraschender dann der plötzliche Rückstand in der 35. Minute. Ein Missverständnis in St. Paulis Hintermannschaft, bei dem sich Keeper Kokott verschätzte, nutzte Yago zum Führungstreffer für Eimsbüttel. Auch wenn sich das Tor der Gäste nicht wirklich angedeutet hatte, veränderte sich die Spieldynamik in der Folge. Der ETV agierte nun mutiger und konnte das Spielgeschehen bis zur Pause weitestgehend vom eigenen Tor fernhalten.
Clausens Traumtor bringt St. Pauli zurück
Nach der Pause feilte St. Pauli am Ausgleichstreffer und knüpfte an die dominante erste halbe Stunde aus dem ersten Durchgang an. Folgerichtig fiel in der 54. Minute das verdiente 1:1. Von der rechten Seite zog Clausen in die Mitte und zog aus rund 18 Metern mit links ab. Den wuchtigen Schuss konnte Weber nur noch an die Unterkante der Latte lenken, von wo die Kugel im Tor einschlug - ein sehenswerter Treffer.
Das Tor schien St. Pauli in der Folge zu beflügeln. Im Minutentakt rollte ein Angriff nach dem anderen auf die immer tiefer fallende ETV-Defensive zu. Die Gäste konnten dagegen immer seltener für Entlastung sorgen und fingen sich kurz darauf den nächsten Gegentreffer. Nach einem schönen Steckpass wurde Ulbricht weit nach rechts abgetrieben, behielt dann aber die nötige Ruhe und bediente den am Elfmeterpunkt lauernden Clausen, der den Doppelpack schnürte (63.).
Der Doppelschlag zog den Gästen komplett den Stecker. Nach vorne setzte Eimsbüttel kaum noch Akzente und hatte dem unterm Strich verdienten Heimsieg des FC St. Pauli II am Ende nichts mehr entgegenzusetzen. In der 88. Minute war der Deckel dann endgültig drauf. Lee kam auf der linken Seite aus spitzem Winkel zum Abschluss und vollendete zum 3:1-Endstand.
Mit dem Heimsieg distanzieren sich die Kiezkicker vorerst vom Tabellenkeller und halten den ETV zeitgleich auf Abstand. Am Samstag hat St. Pauli bereits das nächste Heimspiel vor der Brust, wenn mit dem SC Spelle-Venhaus der nächste Aufsteiger wartet. Der Eimsbütteler TV bekommt es zeitgleich mit BW Lohne zu tun.