In der abgelaufenen Saison war Stefan Kühne noch für Preußen Münster in der 3. Liga aktiv, nun hängt er seine Fußballschuhe an den Nagel. Allerdings wird er dem Rasen nicht lange fern bleiben. Ab der neuen Spielzeit wird er seinen langjährigen Ex-Coach Marc Fascher bei Rot-Weiss Essen als Co-Trainer unterstützen.
Insgesamt sechs Spiele stehen in dieser Saison noch an, doch der Fokus bei Rot-Weiss Essen ist spätestens nach dem Ausscheiden im Niederrhein-Pokal gegen Duisburg (1:4 n.E.) längst auf die neue Saison gerichtet. "Wir wollen uns in allen Mannschaftsteilen verstärken und die Konkurrenz im Kader erhöhen", sagte Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen. Das trifft auch bei Coach Marc Fascher auf offene Ohren, der jemanden ganz Bestimmten im Sinn hat.
Nun steht es endgültig fest: Der SC Preußen Münster und Routinier Stefan Kühne gehen am Ende der laufenden Spielzeit getrennte Wege. Dem 33-Jährigen fehle das Vertrauen von Vereinsseite, dabei wäre der Defensivspieler gerne geblieben. "Ich denke, ich habe immer gezeigt, dass ich auch in schlechten Phasen ein echter Preuße bin", so Kühne. Zumindest die nächsten drei Wochen fehlen wird Innenverteidiger Marco Pischorn, der sich gegen Chemnitz am Mittwochabend (3:1) einen Muskelfaserriss zuzog.
Der SC Preußen Münster stellt mit Abstand das älteste Team der Liga (29,02 Jahre im Schnitt). Im Tor steht Daniel Masuch, 36 Jahre, die einsame Spitze heißt Matthew Taylor - der Amerikaner ist 32 Jahre alt. Dazwischen lauern die Kapitäne Stefan Kühne (33) und Jens Truckenbrod (32). Alle vier dürften auch für ein Altherren-Team auflaufen. Der SCP führt die 3. Liga in puncto Altersschnitt souverän an - nicht aber wie erhofft in der Tabelle.
Seit vier Spielen läuft es rund für den SC Preußen Münster. Acht Punkte, nur ein Gegentor, zuletzt zwei 4:0-Siege in Folge. Unter Ralf Loose haben sich die "Adler" ins hintere Mittelfeld der Tabelle gekämpft. In einem Gespräch mit den "Westfälischen Nachrichten" redete der 50-Jährige über seinen Kapitän auf der Ersatzbank und weitere schwierige Personalien. Beim Fußball sei es wie in einer Familie - "es gibt immer Probleme".
So langsam beginnt in der 3. Liga die entscheidende Saisonphase. Da kommt es Pavel Dotchev, Trainer von Preußen Münster, gerade recht, dass er personell wieder aus dem Vollen schöpfen kann. Für die Partie gegen den 1. FC Saarbrücken am kommenden Samstag (14 Uhr, LIVE! auf kicker.de) kündigte der Übungsleiter bereits Wechsel an. Ein Nutznießer davon könnte Matthew Taylor sein.
36 Punkte und nur drei Niederlagen nach 19 Spielen - die Bilanz des SC Preußen Münster nach der Hinrunde in Liga drei. Mit Matthew Taylor (elf Treffer) hat die Truppe von Coach Pavel Dotchev zudem einen der besten Vollstrecker in den eigenen Reihen und mit Daniel Masuch einen der sichersten Torhüter im Kasten (kicker-Notenschnitt: 2,76). Kapitän Stefan Kühne hält den Münsteraner Apparat derweil im Mittelfeld zusammen und findet, "dass wir zurecht dort oben stehen".
Zum vierten Mal in diesem Jahr wird das Stadion an der Hammer Straße ausverkauft sein. Osnabrück, Dortmund, Bremen - und jetzt Spitzenreiter Arminia sind Zuschauermagneten. Der SCP seinerseits betreibt mit einer offensiven Spielweise beste Werbung in eigener Sache. "Wir haben eine tolle Mannschaft, die zu vielen Dingen fähig ist", glaubt Präsident Marco de Angelis.
Am heutigen Mittwoch treffen Hansa Rostock und Preußen Münster das erste Mal aufeinander. Die Preußen genießen dabei den Heimvorteil, weshalb der Trainer der Hanseaten, Wolfgang Wolf, vor der Mannschaft von Pavel Dotchev warnt.
Am Dienstag wurde bei den Preußen der zukünftige Spielführer sowie der Mannschaftsrat gewählt. Bezüglich des Amts des Kapitäns gab es keine große Überraschung. Neuer und zugleich alter Kapitän ist der Routinier Stefan Kühne.
In der Innenverteidigerrangliste sind "Mister Zuverlässig" André Laurito, Toni Wachsmuth, Marco Pischorn, Silvio Bankert, Jürgen Mössmer und Stefan Kühne das Maß aller Dinge. Die Chemnitzer bilden in diesem Bund die Überraschungsteilnehmer.