Ohne die Gelb-gesperrten Mittelfeldakteure Thiam und Todt musste der VfB in diesem wichtigen Heimspiel auflaufen. Meißner und Kauf rückten in die Startformation der Schwaben. Der Titelkandidat ging ohne Linksfuß Böhme in die Partie. Der Ex-Bielefelder sagte nach dem Aufwärmen Nein. Zurück bei den Knappen war dafür der Pole Hajto nach abgesessener Gelb-Sperre.
Der 33. Spieltag auf einen Blick
Den von Tausenden Schalker Fans im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion so sehr herbeigesehnten frühen Führungstreffer verhinderte VfB-Keeper Timo Hildebrand nach sechs Minuten mit einer Glanzparade. Emile Mpenza war nach einem Hajto-Steilpass seinem Bewacher Rui Marques enteilt, scheiterte dann jedoch mit seinem Schuss am herausstürzenden Schlussmann der Schwaben. Nach diesem ersten Höhepunkt schien es, als ob die hohen Erwartungen an diese Partie erfüllt werden könnten. Weit gefehlt. Es folgte ein 35-minütiges Abtasten, Taktieren, Querspielen. Stuttgart verhielt sich betont defensiv, Schalke wollte nicht ins offene Messer laufen. Erst in den letzten Sekunden vor dem Wechsel kam Bewegung auf den Rasen, und das zwei Mal über den rechten VfB-Flügel. Zunächst jagte Adhemar nach einer Hereingabe von Dundee den Ball in Bedrängnis über den Querbalken (44.), kurz darauf köpfte der gebürtige Südafrikaner nach einer Flanke von Hinkel den Ball nur haarscharf am rechten Pfosten vorbei (45.). Eine Pausenführung hätte keines der beiden Teams verdient gehabt.
Auch nach Wiederaufnahme des Geschehens erhöhte keiner das Tempo oder ging mehr Risiko ein. Die Defensivreihen machten kaum Fehler, die Stürmer konnten sich dementsprechend nicht in Szene setzen. Sand und Adhemar fielen lediglich durch Gelbe Karten auf, jeweils nach absichtlichem Handspiel. Erst in den letzten acht Minuten nahm die Partie Fahrt auf. Sand gab mit einem Kopfball das Startsignal, im Gegenzug scheiterte der eingewechselte Ganea nach einem Hajto-Fehler aus spitzem Winkel an Reck. Seine größte Rettungstat an diesem lauen Fußball-Nachmittag vollbrachte der Ex-Bremer im Gelsenkirchener Kasten Sekunden später bei einem Direktschuss von Dundee (85.). In der Nachspielzeit wurde die Arena dann aus dem Tiefschlaf gerissen: Getümmel am Schalker Strafraum. Hajto kann nicht klären, Nemecs Rettungsversuch gegen Balakov kommt zu spät. Der Bulgare zieht aus 18 Metern mit dem linken Fuß ab und das Leder schlägt rechts unten ein.
Nicht unverdient sicherte sich der VfB gegen den Titelkandidaten den Klassenerhalt. Die Defensivtaktik Magaths ging voll auf, die Schalker Torfabrik fand kein Mittel gegen die Schwaben.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend