Mit drei Änderungen reagierte VfB-Coach Felix Magath auf die 0:4-Niederlage bei den Bayern . Nach Ablauf ihrer Sperren kehrten Bordon und Kapitän Soldo in die Mannschaft zurück. Carnell musste für Bordon auf die Bank. Soldo spielte für den gesperrten Meißner. Anders als vor zwei Wochen nominierte Magath mit Ganea wieder eine echte Spitze und stellte Balakov auf seine gewohnte Position im Mittelfeld. Sein Schalker Gegenüber Huub Stevens musste auf Andy Möller verzichten, der die Reise ins Schwabenland wegen eines Muskelfaserrisses gar nicht erst angetreten hatte. Vermant agierte daher erstmals von Beginn an auf der Spielmacherposition. Im defensiven Mittelfeld begann van Hoogdalem an Stelle von Oude Kamphuis, der wegen einer Bänderdehnung passen musste. Immer wenn Seitz über die linke Seite angriff, rückte der Belgier nach hinten und machte die Abwehr so zur Viererkette.
Der 9. Spieltag auf einen Blick
Stuttgart scheint für Schalke kein gutes Pflaster zu sein. Am vorletzten Spieltag der Vorsaison verspielten die Königsblauen an dieser Stelle mit einem ängstlichen Auftritt und der daraus resultierenden Niederlage die Meisterschaft. Der Auftritt diesmal erinnerte stark an die damalige Darbietung. Fast könnte man sagen, Schalke hatte im Verlauf des Spiels weniger Chancen als Kapitäne. Drei verschiedene Spieler trugen während der 90 Minuten die Binde, schwer, eine ähnliche Anzahl an Torchancen der Schalker zu finden.
Stark verbessert präsentierte sich von Beginn an die zuletzt arg kritisierte Hintermannschaft der Stuttgarter, gewohnt sicher stand zunächst auch die der Schalker. So entwickelte sich in der ersten halben Stunde ein Spiel für Taktik-Fetischisten, der Großteil der Zuschauer im Gottlieb-Daimler-Stadion nahm das Geschehen emotionslos zur Kenntnis. Erst nach 35 Minuten kamen die Gastgeber zu ihrer ersten ernsthaften Torchance, und die führte direkt zur Führung. Hajto ließ Bordon bei einer Freistoßflanke völlig unbeachtet und der Brasilianer köpfte unbedrängt ein. Vom nominellen Spielmacher Balakov gingen dagegen keinerlei Impulse aus, auch Vermant konnte seinem unter der Woche geäußerten Anspruch auf die Rolle des Spielmachers in keiner Weise gerecht werden. Nach 53 Minuten beendete Stevens das Experiment und brachte Wilmots. Zwei Minuten nach der Führung hatten die Schwaben die Gelegenheit, ihre Führung auszubauen. Doch mit einem schwachen Abspiel vergab Jochen Seitz diese Möglichkeit kläglich. Auch in Durchgang zwei zeichnete sich Seitz vornehmlich durch das Auslassen von Torchancen aus, auch etliche Abspiele in aussichtsreichen Kontersituationen misslangen dem Stuttgarter.
Für die weiteren Tore der Stuttgarter sorgten die Schalker dann praktisch selbst: Vor dem 0:2 luchste Ganea Keeper Oliver Reck den Ball ab und schob routiniert ein. Anstatt den Ball wegzuschlagen hatte der Torhüter versucht, Ganea zu umspielen, und erinnerte damit an vergessen geglaubte Reck-Patzer. Nur zwei Minuten später besorgte dann der junge Weißrusse Aliaksandr Hleb die Entscheidung. Einen Querpass von Waldoch fing er ab und lief alleine auf das Tor zu. Abgeklärt umkurvte er Reck und vollendete zum 3:0. Damit war der Widerstand der lange gleichwertigen Schalker gebrochen, auch die Einwechslungen von Thon und Agali verliehen dem Spiel der Schalker keine neuen Impulse. Letztlich ungefährdet brachte der VfB den Erfolg nach Hause.
Der VfB setzt sich mit diesem Sieg in der oberen Tabellenhälfte fest, Schalke droht den Kontakt zur Spitze zu verlieren.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend