Einen Tag vor seinem 130. Geburtstag nutzte der VfB Stuttgart die Länderspielpause für ein Testspiel. Gegen den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen standen am Freitagnachmittag mit Anton, Stiller und Führich drei Akteure aus der Startelf vom furiosen 5:0-Erfolg gegen den SC Freiburg in der Startelf. Zudem feierte der vergangene Woche erst verpflichtete Rouault in der Innenverteidigung sein Debüt.
Beflügelt vom starken Saisonstart begannen die Stuttgarter zwar druckvoll, nach 13 Minuten lag das Team von Trainer Sebastian Hoeneß dennoch erst einmal zurück: St.-Gallen-Keeper Watkowiak machte gegen den nach einem Standard aufgerückten VfB mit einem langen Ball das Spiel schnell. Van der Venne bediente von Moos, der Bredlow im Eins-gegen-eins keine Chance ließ.
Stuttgart dreht das Spiel dank Führichs gefühlvoller Chip-Pässe
Der Bundesligist zeigte sich davon relativ unbeeindruckt, erhöhte nochmals den Druck und belohnte sich mit dem Ausgleich. Führich chippte die Kugel aus dem linken Halbraum mit viel Gefühl an den Fünfer, wo Leweling das Zuspiel erlief und mit dem Außenrist auf 1:1 stellte (20.). Ebenso sehenswert drehten die Stuttgarter dann auch die Partie: Nach Egloffs Steckpass besorgte Millot aus ganz spitzem Winkel die Führung (27.).
Kurz vor der Pause erhöhte Vorlagengeber Egloff selbst - diesmal assistierte erneut Führich sehenswert. Mit einem weiteren Chip-Pass fand der Linksaußen den 21-Jährigen, der Watkowiak unkonventionell mit dem Knie überwand (44.).
Nach dem Seitenwechsel sorgten die Stuttgarter per Doppelschlag endgültig für klare Verhältnisse: Zunächst schnürte Leweling nach einem Anton-Zuspiel, das Egloff clever durchließ, per Flachschuss ins rechte Eck den Doppelpack (50.). Mit einem ähnlichen Abschluss aus halblinker Position erhöhte Stiller nach einem Konter auf 5:1 (56.).
Kastanaras schnürt wie Leweling den Doppelpack
Um die Stundenmarke herum wechselten beide Trainer munter durch. Den Defensivreihen beider Mannschaften tat dies nicht wirklich gut, im Gegensatz zu den Offensiven - vor allem auf VfB-Seite: Zwar verkürzte der kurz zuvor eingewechselte Krasniqi noch einmal (62.), anschließend schraubte aber der VfB das Ergebnis weiter in die Höhe: Mit einem satten Schuss in den linken Torwinkel aus 15 Metern stellte Paula den alten Abstand wieder her (65.).
Den zweiten Doppelpack auf Stuttgarter Seite schnürte der ebenfalls eingewechselte Kastanaras, der nach Flanke von Leweling (71.) sowie vom Elfmeterpunkt (77.) erfolgreich war und die Tore sieben und acht für die Stuttgarter besorgte. Die Partie endete letztlich, wie sie begann - mit einer Unsicherheit in der VfB-Defensive: Diesmal nutzte Karlen seinen vielen Platz am Strafraumrand und platzierte den Ball zum 3:8-Endstand aus Sicht der Gäste im linken Eck (87.).
Nach dem überzeugenden Test, in dem die Stuttgarter Offensive abermals Selbstvertrauen tanken konnte, ist der VfB am kommenden Wochenende samstags (15.30 Uhr) beim 1. FSV Mainz 05 gefordert. St. Gallen gastiert bereits einen Tag vorher im Schweizer Cup bei SR Delemont.
