Stuttgarts Trainer Hannes Wolf musste wie schon bei der 1:3-Niederlage auf Schalke auf Badstuber (Adduktorenbeschwerden) verzichten und hielt seiner Defensivreihe damit zwangsläufig die Treue. Dafür rückte Ascacibar neben Gentner ins Mittelfeld. In der Offensive durfte sich Donis beweisen. Für beide Neuzugänge war es das Startelfdebüt im neuen Team. Mangala und Brekalo mussten dafür auf der Bank Platz nehmen.
Wolfsburg-Coach Andries Jonker musste im Vergleich zum 1:1 gegen Hannover 96 seinen Kapitän Gomez (Bänderanriss im Sprunggelenk) ersetzen. Der Stürmer wurde von Dimata ersetzt, sodass Wolfsburg sein System mit zwei Spitzen beibehielt.
Beide Teams gingen die Partie sehr verhalten an, was womöglich auch am Wetter lag. Denn anfangs schüttete es aus Kübeln. Wolfsburg stellte die Räume geschickt zu, sodass der VfB kaum Anspielstationen fand. Auch Wolfsburg versuchte es zunächst mit langen Bällen, viele Ballverluste auf beiden Seiten waren die Folge. Erster Aufreger war ein Schuss aus der zweiten Reihe, aber Donis traf nach einer knappen Viertelstunde mit einem schönen Schuss nur den Pfosten.
Der Grieche war es jetzt, der unermüdlich über die linke Seite für Unruhe sorgte. Nach einer Hereingabe hatte Casteels Probleme, aber Akolo bekam keine Kontrolle über den Ball und der Keeper klärte im zweiten Versuch. Und so kombinierte sich Stuttgart immer wieder gefährlich vors Tor, einzig im Abschluss haperte es bei den Schwaben.
1. Bundesliga, 4. Spieltag
Wolfsburg schaffte es kaum in die Nähe des Sechzehners, erst nach einer halben Stunde wurde Origi mal im Strafraum angespielt, aber sofort gestellt. Es war wie ein Weckruf, denn jetzt spielte der VfL auch wieder mit, kam nach einer Ecke durch Knoche auch zur ersten echten Chance (39.). Doch der VfB kam unbeschadet über die Phase und ging verdient in Führung. Dabei war es kein Zufall, dass der Treffer von Akolo über die linke Seite vom aufgeweckten Donis vorbereitet wurde (42.).
Stuttgart lag zur Pause in allen relevanten Statistiken (Zweikampfquote, Passquote, Ballbesitz) vor dem VfL. Keine Wunder, dass Jonker eine Veränderung vornahm und William, der gegen Donis stets der zweite Sieger war, vom Platz nahm. Verhaegh sollte die Seite fortan dichtmachen. Die Niedersachsen übernahmen zwar die Initiative, allerdings kam nicht viel dabei heraus. Das Spiel plätscherte ohne Höhepunkte dahin.
Die Hausherren agierten nach dem Wechsel teilweise zu passiv, überließen Wolfsburg weitestgehend das Geschehen. Das war letztlich aber kein Problem, weil das Jonker-Team viel zu harmlos war. Dagegen verpasste es Akolo in zwei Szenen, die Partie zu entscheiden und musste schließlich verletzt vom Platz. Für die Schwaben kam es noch bitterer, denn Gentner wurde von Casteels übel im Gesicht getroffen, musste lange auf dem Feld behandelt werden und wurde schließlich vom Platz getragen.
Mit zehn Mann, Wolf hatte bereits drei Mal ausgewechselt, musste der VfB die knappe Führung über die Zeit retten, was auch gelang. Wolfsburg ging hier verdient als Verlierer vom Platz, weil in der Offensive einfach nichts zusammenlief.
Stuttgart spielt am Dienstag (18.30 Uhr) in Mönchengladbach. Wolfsburg empfängt am Dienstag (20.30 Uhr) Werder Bremen.