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Tedesco nach Zittersieg: "Wusste, dass es nach dem 3:0 noch nicht vorbei war"

Belgien-Coach zollt ÖFB-Team Respekt

Tedesco nach Zittersieg: "Wusste, dass es nach dem 3:0 noch nicht vorbei war"

Domenico Tedesco kam mit seiner Mannschaft trotz Führung noch ins Straucheln.

Domenico Tedesco kam mit seiner Mannschaft trotz Führung noch ins Straucheln. GEPA pictures

Das österreichische Nationalteam hat den ersten Matchball um die EM-Qualifikation vergeben und musste sich Belgien nach 0:3-Rückstand am Ende nur knapp mit 2:3 geschlagen geben. Gegen die Angriffsreihe der Belgier offenbarte die personell geschwächte ÖFB-Abwehr ihre Schwächen und ließ sich phasenweise vom Star-Trio rund um Romelu Lukaku, Jeremy Doku und Doppelpacker Dodi Lukebakio schwindelig spielen. Eine Schlussoffensive wurde zwar beinahe noch mit einem Punktgewinn belohnt, am Ende mauerten sich die Gäste in Unterzahl aber zu einem engen Sieg und fixierten die Teilnahme an der Endrunde in Deutschland. Ganz zur Freude von Cheftrainer Domenico Tedesco: "Das ist natürlich wunderbar. Es ist nie leicht, hier zu spielen und von dem her bin ich sehr froh, mit so einer tollen Truppe dieses Turnier spielen zu dürfen."

EM-Qualifikation

Obwohl seine Mannschaft nach den beiden Treffern von Flügelspieler Lukebakio sowie Roma-Stürmer Lukaku nach 58 Spielminuten komfortabel mit 3:0 in Führung lag, kam der ehemalige Leipzig-Coach in den Schlussminuten durch den Anschlusstreffer von Konrad Laimer, den Ausschluss von Mittelfeldspieler Amadou Onana sowie das Elfmetertor von Marcel Sabitzer noch ordentlich ins Schwitzen.

Tedesco lobt Atmosphäre in Wien

"Ich wusste, dass es nach dem 3:0 noch nicht vorbei war" meinte Tedesco, der vermutete, dass es für sein Team in der Schlussphase noch schwierig werden könnte: "Wir hatten zu dem Zeitpunkt sechs Gelbe Karten und machen dann noch den Fehler vor dem 1:3. Wenn wir da den Ball nicht verlieren, können wir im Gegenzug auf 4:0 stellen und das Spiel entscheiden. So erzielt Konrad Laimer einen wunderschönen Treffer und macht das Spiel dadurch nochmal spannend." 

Dem ÖFB-Team sprach der 38-Jährige ein besonderes Kompliment für die Moralvorstellung gegen seine Star-Truppe aus: "Wir haben bereits im Hinspiel gesehen, dass sie ihre gefährlichen Chancen vorfanden und wussten, dass wir hinten kompakt stehen und ihre Flügelspieler neutralisieren müssen. Da mussten wir mit unseren Abwehrspielern viel dagegenhalten. Das hat gut geklappt, wir haben unsere Konterchancen vorgefunden. Am Ende haben wir aber zu viel nachgelassen und sind zu weit hinten gestanden. Es ist nie leicht, hier zu bestehen. Die Fans haben nie nachgegeben und von Anfang bis zum Ende ihre Mannschaft lautstark unterstützt. Nach dem 1:3 haben sie wieder daran geglaubt. Sie haben einen guten Coach, eine gute Qualität und eine gute Mentalität."

Die ÖFB-Noten zur Niederlage gegen Belgien

Auch wenn Tedesco gestand, dass seine Mannschaft "den Sack hätte früher zumachen müssen", zeigte sich der 38-Jährige nach der erfolgreichen Qualifikation für die EM in Deutschland stolz und will nun nicht nachlassen: "Zuerst wollen wir am Montag gegen Schweden gewinnen. Wir sind auf einem guten Weg, sind jung und können immer noch besser werden. Das Pressing ist ein Thema, weil es immer leicht ist, intensiv zu spielen. Es gibt leider nicht zu viel Zeit, um alles zu behandeln. Wir haben immer noch viel zu tun, unsere Entwicklung geht aber gut voran und diese positiven Resultate helfen da natürlich."

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Maximilian Augustin