Union-Coach André Hofschneider veränderte seine Startformation nach der bitteren 1:2-Pleite bei Tabellenschlusslicht MSV Duisburg auf drei Positionen: Parensen (Gelbsperre), Trimmel (verletzte sich im Abschlusstraining) und Pogatetz wurden durch Redondo, Leistner und Zejnullahu ersetzt. Auf der anderen Seite gab es bei den von Torsten Lieberknecht trainierten Gästen aus Braunschweig ebenfalls drei personelle Wechsel. Gegenüber der klaren 0:3-Niederlage in Fürth kamen Sauer, Schönfeld und der 18-jährige Tietz für Ofosu-Ayeh (Probleme an der Achillessehne), Hochscheidt und Kumbela ins Spiel.
Mit offenem Visier legten beide Mannschaften einen vielversprechenden Start hin. Sowohl Braunschweig als auch die Berliner kamen schnell zu einer ersten guten Möglichkeit: Tietz‘ Kopfball wurde von Union-Keeper Busk noch an die Latte gelenkt (3.), während Zejnullahu auf Seiten der Gastgeber knapp neben das Tor schoss (4.).
Doch dem stürmischen Auftakt folgte schnell die Tristesse. Statt Torchancen sahen die Zuschauer an der Alten Försterei ein kampfbetontes Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Defensiv standen beide Reihen kompakt und ließen nichts zu.
Der 27. Spieltag
Bis zum Pausenpfiff blieb die Partie auf einem überschaubarem Niveau ohne weitere spielerische Höhepunkte. Sowohl Gikiewicz als auch Busk waren nahezu beschäftigungslos und mussten kaum einmal eingreifen. Den einzig nennenswerten Abschluss feuerte Boland aus knapp 20 Metern über das Berliner Gehäuse (43.).
Nach Langeweile in Durchgang eins: Drei Tore in elf Minuten
Mit unverändertem Personal kamen beide Mannschaften aus den Kabinen. Auf dem Rasen dauerte es jedoch eine knappe Viertelstunde, bis sich etwas änderte. Dann aber fielen gleich drei Treffer binnen elf Minuten. Erst brachte Wood mit seinem 14. Saisontor (Einstellung des Vereinsrekords) die Hausherren in Führung (58.), doch diese war nur von kurzer Dauer. Leistners Ballverlust in der eigenen Hälfte führte wenige Augenblicke später zum Ausgleich durch den 18-jährigen Tietz (62.). Union aber blieb am Drücker und die Eisernen gingen nach einem Kopfball von Kreilach abermals in Front (69.).
Rührendes Köhler-Comeback
In der Folge waren es eher die Gastgeber, die auf den dritten Treffer drängten. Genau in dieser Phase feierte auch Union-Spieler Köhler (für Zejnullahu, 77.) sein Comeback nach langer Krebserkrankung. Auf der Gegenseite setzte BTSV-Coach Lieberknecht alles auf eine Karte und brachte mit Kumbela (für Matuschyk) und Ademi (für Baffo) zwei frische Stürmer (79.). Doch der Mut sollte nicht belohnt werden, auch weil Keeper Gikiewicz bei einer Quiring-Flanke keine gute Figur machte und den Ball nicht festhielt. Kreilach musste für seinen Doppelpack nur noch den Fuß hinhalten und abstauben (85).
Außer einer weiteren Tietz-Chance hatte die Eintracht nichts mehr entgegenzusetzen, sodass die Köpenicker ihren bereits fünften Heimsieg in Folge feierten und in der Tabelle obendrein an den Niedersachsen (zum sechsten Mal hintereinander sieglos) vorbeizogen.
Eintracht Braunschweig empfängt nach der kurzen Osterpause am Freitag, 1. April (18.30 Uhr), den SC Paderborn. Union Berlin ist zeitgleich am Millerntor beim FC St. Pauli gefordert.