Union-Coach Urs Fischer wechselte im Vergleich zum Last-Minute-Remis beim HSV (2:2) doppelt: Polter und Hartel mussten auf der Bank Platz nehmen, dafür durften Andersson und Kroos von Beginn an ran.
Darmstadts Trainer Dirk Schuster veränderte seine Mannschaft nach dem 0:3 gegen Köln ebenfalls auf zwei Positionen: Kempe kehrte nach abgesessener Gelbsperre wieder zurück und verdrängte Stark auf die Bank. Zudem neu mit dabei: Dursun für Boyd (Bank).
Es sollte eine seltsame Anfangsphase an der Alten Försterei werden: Ohne den Support der Fans - die Ultras protestierten gemeinschaftlich in den ersten fünf Ligen gegen die Montagsspiele - war es nicht nur auf den Tribünen mucksmäuschenstill, auch auf dem Rasen sollte sich bis auf einen Dursun-Abschluss in der 2. Minute relativ wenig tun. Beide Teams agierten diszipliniert, scheuten jedoch das Risiko.
2. Bundesliga, 15. Spieltag
Union gnadenlos effektiv
Darmstadt hatte mehr Ballbesitz, zeigte sich auch in den Zweikämpfen aggressiver, fand mit dem bevorzugten Stilmittel - das Leder über die Außen nach vorne tragen - aber kein Durchkommen gegen die stabile Berliner Defensive. Hinten sicher, vorne gnadenlos effektiv. So konnte man den FC Union in den ersten 45 Minuten beschreiben: Wurde Friedrich nach einem Trimmel-Eckball noch abgeblockt, landete der Ball bei Reichel, der Andersson im Zentrum perfekt bediente - 1:0 für die Köpenicker (28.). Der Schwede legte eine Viertelstunde später nach und vollstreckte, nachdem er von einem Luftloch Kempes profitiert hatte, wuchtig zum 2:0-Pausenstand (43.).
Unglücksrabe Sulu ins eigene Tor
Nach dem Wechsel agierte Union spielbestimmend, hatte durch Andersson direkt eine frühe Gelegenheit (48.) und hielt die weiterhin motiviert auftretenden Lilien vom Tor fern. Für die Drei-Tore-Führung sorgte dann kein Berliner, sondern der an diesem Nachmittag sehr unglücklich agierende Sulu: Fälschte er in der 59. Minute noch eine Trimmel-Flanke knapp neben das eigene Tor ab, traf er in der 65. Minute unfreiwillig ins Schwarze, als er nach einem Friedrich-Kopfball vor dem einschussbereiten Andersson klären wollte.
Darmstadt gab sich nicht auf, spielte weiter nach vorne und belohnte sich in Person von Dursun mit dem Ehrentreffer (73.). In der Folge witterten die Hessen Morgenluft, schmissen noch einmal alles nach vorne, hatten noch Chancen durch Kempe (80.) und Heller (90.+1), brachten den Ball jedoch nicht mehr im Tor unter und gingen letztlich als Verlierer vom Feld.
Für Darmstadt geht es am nächsten Samstag (13 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Ingolstadt weiter. Union kann einen Tag länger pausieren und ist dann am Sonntag (13.30 Uhr) in Magdeburg gefordert.