Unterhachings Trainergespann Claus Schromm und Manuel Baum nahm im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Wiesbaden unter der Woche zwei Änderungen vor. So rückten Welzmüller und Willsch für Hummels und Rohracker zu Beginn in die Partie. Osnabrücks Coach Claus-Dieter Wollitz ließ im Gegensatz zum 3:1-Erfolg gegen die Stuttgarter Kickers seine Feldspieleraufstellung intakt, nahm aber Torhüter Rickert nach seiner Rotsperre für Zumbeel herein.
Hachings Stürmer-Neuzugang Schweinsteiger prophezeite vor dem Spiel: "Wir können nur gewinnen und überraschen." Und so versuchte die Heimelf zu Beginn erst einmal sicher zu stehen und den Ball in den eigenen Reihen zu verwalten. Der als Favorit in die Partie gegangene Gegner aus Osnabrück brauchte bis zur 10. Minute, bis Neumann den ersten Torschuss der Anfangsphase auf Müllers Tor abfeuerte. Der Torhüter der SpVgg vertritt derzeit den schwer am Knie verletzten Riederer (Knorpelabsprengung). Dass seine extrem junge Mannschaft nicht alles gegen die cleveren Haudegen des VfL verteidigen konnte, zeigte sich kurze Zeit später. Erst konnte der Schlussmann einen direkt vorgetragenen Angriff über Manno und Piossek gerade noch abwehren (12.), wenig später war er aber erneut gegen Piossek machtlos (15.). Manno hatte das Leder nach schnellem Umschalten zu seinem Osnabrücker Kollegen gespitzelt, der aus 18 Metern mit seinem schwächeren linken Fuß flach einschoss. Müller sah den Ball zu spät.
Nur wenige Minuten später war es Nagy, der die SpVgg-Defensive mit einem perfekt getimten Steilpass aushebelte. Der passend gestartete Zoller blieb frei vor Müller eisklat und schob mit der rechten Außenseite zum 2:0 ein (22.).
Die Hachinger Jungtruppe wirkte nach dem soliden Start bereits geschlagen, als sie sich eine riesige Torchance erspielte. Willsch flankte hier von links auf Schweinsteiger, der bewusst über den Ball sprang, sodass Schwabl aus rund vier Metern frei vor dem Tor abziehen konnte. Doch irgendwie brachte es der Sohn des Präsidenten der SpVgg fertig, das Spielgerät neben den Kasten zu bugsieren (38.). Haching blieb nun aber dran. Ein paar Zeigerundrehungen vergingen, als Willsch eine Flanke eher unfreiwillig im Strafraum auf Thee verlängerte, der kurzentschlossen abzog, seinen Meister allerdings in VfL-Torwart Rickert fand (45.).
Der 26. Spieltag
Alles probiert, nichts geglückt
Das Hachinger Trainer-Duo nahm mit Beginn der zweiten 45 Minuten gleich zwei Änderungen vor, die zeigen sollten: Wir stecken hier noch nicht auf. So kamen Voglsammer und Drum für die glücklosen Kauffmann und Moll. Und die Veränderungen zeigten auch gleich Wirkung: Voglsammer nämlich legte gleich quer auf Thee, der direkt abzog, das Gehäuse aber knapp verfehlte (48.). Und die SpVgg drückte weiter. Was fehlte, war die nächste Großchance. In der 63. Minute nahmen die Oberbayern dann schon ihre dritte Auswechslung (Haberer für Schweinsteiger). Die Übungsleiter spürten, dass ein schneller Anschlusstreffer Gold wert wäre. Doch immer wieder war auch Osnabrücks Torhüter Rickert auf dem Posten, als er zum Beispiel einen abgefälschten Freistoß von Hofstetter rigoros herunter pflückte (67.). Es waren wenig später erneut die Hände des VfL-Schlussmanns, die den Ball vom Netz weglenkten. Hier zog Welzmüller aus rund 25 Metern ab (67.).
Es zeichnete sich irgendwie ab, dass die Hachinger Jungspunde heute einfach nicht das nötige Fortune und auch nicht die nötige Entschlossenheit inne hatten, um Osnabrück irgendwie gefährlich zu werden. Die Truppe von Trainer Wollitz verwaltete klug und lauerte weiterhin auf das endgültige 3:0. Beermann hatte dieses Ergebnis dann auch auf dem Kopf. Doch sein saftiger Kopfball konnte von Welzmüller auf der Linie geklärt werden (79.). Nur eine Minute später hatte dann die SpVgg wieder eine aussichtsreiche Möglicheit, der Schuss von Yilmaz strich allerdings abermals über die Querlatte (80.). Ein Heimtor sollte an diesem Tag einfach irgendwie nicht sein. Mit viel Herz versuchten die Hachinger viel, beschenkten sich aber nicht. Auch eine gute Ecke verlängerte Voglsammer gefährlich, doch auch hier klärte in diesem Fall Thomik ohne Probleme auf der Linie (89.). So blieb es am Ende beim insgesamt verdienten 2:0 für Osnabrück, die auch ohne großen Aufwand in Hälfte zwei auftraten. Der VfL bleibt damit ärgster Verfolger des KSC, der seine Hausaufgaben gegen die U23 des BVB erfolgreich mit 1:0 löste. Die Hachinger dagegen wissen immer noch nicht so richtig, was sie mit dem Jahr 2013 anfangen sollen. Bislang stehen hier nämlich satte vier Niederlagen in vier Spielen und ein Platz im oberen Mittelfeld zu Buche.
Die SpVgg gastiert nach zwei Heimspielen am Stück am kommenden Samstag (14 Uhr) auf der Bielefelder Alm, Osnabrück empfängt zeitgleich die Babelsberger.