Große Freude: Selten erzielt Marko Marin Kopfballtore, in Bielefeld durfte er sich dafür feiern lassen. dpa
Ins Spiel des Jahres schickte Spielertrainer Mark Sawkill die Bielefelder in einer etwas defensiveren Aufstellung, als er dies in Ligaspielen tut. Nur eine Spitze bot der Siebtligist auf.
Anders natürlich die Gladbacher, die Trainer Jos Luhukay in einer ungewohnten Formation auflaufen ließ. Neuville, Gohouri (beide Trainingsrückstand), Paauwe (Hüftprobleme) fehlten ebenso in der Startelf wie Friend. Von den Neuzugängen kamen Matmour und Jaures von Beginn an zum Einsatz.
Mit nur einer zentralen Spitze (Colautti), aber einer variablen offensiven Mittelfeldreihe machten die "Fohlen" von Beginn an Druck und ließen den klassentiefsten Klub der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde kaum einmal zum Durchschnaufen kommen. Der Ertrag ließ nicht lange auf sich warten. Marin versenkte einen direkten Freistoß vom Strafraumrand ins Torwarteck (7.). Colautti aus kurzer Distanz (9.) und wieder der 170 cm kleine Marin per Kopf (11.) erhöhten schnell auf 3:0.
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Damit war natürlich schon mehr als eine Vorentscheidung gefallen. Der Landesligist konnte dem Tempo und der Technik des Bundesliga-Aufsteigers einfach nichts entgegensetzen. Zwangsläufig fielen weitere Tore für die engagierten Profis. Marin nutzte einen von Aydin an ihm selbst verschuldeten Strafstoß zu seinem dritten Treffer (17.), Rösler vollstreckte nach Baumjohann-Vorlage aus wenigen Metern eiskalt (19.).
Die Fichte-Spieler ließen sich trotz des hohen Rückstandes nicht hängen, sondern wehrten sich nach Kräften. Gegen im Laufe der ersten Hälfte etwas nachlassende Gladbacher gelang es so wenigstens, die Torflut einzudämmen. Nur Colautti (24., freistehend aus 16 Metern) und Brouwers (36., per Kopf im Nachsetzen nach einer Ecke) trafen noch vor der Pause, in die die Luhukay-Elf eine 7:0-Führung mitnahm.
Im zweiten Durchgang ließen es die Rheinländer etwas ruhiger angehen. Bielefeld stand nun zudem etwas sicherer in der Defensive und verhinderte so einen Torhagel wie zu Spielbeginn. Lediglich Rösler konnte noch erhöhen (54.), ehe die große Stunde der Amateure schlug: Nach einem weiten Einwurf setzte der kurz zuvor eingewechselte Önen nach und erzielte den Ehrentreffer, den Schiedsrichter Babak Rafati trotz eines harten Einsatzes gegen Torwart Heimeroth anerkannte (66.).
Je näher der Schlusspfiff rückte, desto lustloser wurde der Auftritt der Gäste. Touma traf lediglich noch einmal per Kopf den Pfosten (80.). Doch auch auf der anderen Seite wurde es durch einen Kopfball von Geceli noch einmal eng, Heimeroth kam mit den Fingerspitzen an den Ball (84.) und sorgte somit dafür, dass es beim Endstand von 8:1 blieb.
Dank einer konzentrierten Vorstellung feiern die Gladbacher eine gelungene Generalprobe für die Bundesliga-Saison. Die startet für den Aufsteiger am nächsten Sonntag gegen den VfB Stuttgart. In der zweiten Pokalrunde muss die Luhukay-Truppe dann am 23. oder 24. September antreten.