Bundesliga (D)

Virkus: "Wir haben Mut gezeigt und sind belohnt worden"

Gladbachs Sport-Geschäftsführer über den Verjüngungsprozess

Virkus: "Wir haben Mut gezeigt und sind belohnt worden"

Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus blickt auf die bisherige Saison zurück.

Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus blickt auf die bisherige Saison zurück. IMAGO/fohlenfoto

Rocco Reitz steht wie kein Zweiter für die "neue Borussia". 21 Jahre alt, die Entdeckung der Saison bei den Fohlen, sogar ein echtes Eigengewächs. Reitz gibt dem im Sommer angestoßenen Verjüngungsprozesses ein Gesicht. Allerdings findet man neben dem Mittelfeldspieler auch eine Reihe anderer Profis, die maximal 23 Jahre alt sind und schon jetzt wichtige Rollen in der Mannschaft einnehmen. Da sind Luca Netz und Joe Scally. Manu Koné und Tomas Cvancara. Nathan Ngoumou und der zuletzt immer häufiger berücksichtigte Fabio Chiarodia. Den Worten hat man im Borussia-Park Taten folgen lassen. Und Roland Virkus ist mit dem Zwischenstand zufrieden.

"Wir haben uns vor der Saison klar dazu bekannt, auf unseren Weg zurückzugelangen und wieder mehr auf jüngere Spieler zu setzen. Dass das gewisse Risiken birgt, war uns klar. Doch wir haben Mut gezeigt und sind bislang dafür belohnt worden. Wir haben einige junge Spieler in unseren Reihen, die sich sehr positiv entwickelt haben", sagt der Sport-Geschäftsführer.

In seinem auf Borussias Homepage veröffentlichten Zwischenfazit führt Virkus die Beispiele Netz und Scally an. "Luca Netz beispielsweise hat im Vergleich zum Saisonstart schon jetzt enorm viel dazugelernt. Momentan taucht er offensiv nicht mehr so gefährlich auf, dafür übernimmt er in der Defensive mehr Verantwortung. Joe Scally hat ebenfalls einen Schritt gemacht und kann jetzt auch in der Dreierkette verteidigen", so der 56-Jährige.

Gladbachs letzte Spiele:

Lob für Seoane: "In der Breite besser aufgestellt"

Vieles in dem ganzen Prozess hängt damit zusammen, dass mit Gerardo Seoane ein Trainer auf der Bank sitzt, der den jungen Spielern vertraut und generell die Breite im Kader nutzt. Das sah in der vergangenen Saison anders aus, als eine Trennlinie zwischen erster Elf und zweiter Reihe zu erkennen war und ein richtiger Konkurrenzkampf im Grunde nicht existierte. Man habe sich "auch in der Breite besser aufgestellt", sagt Virkus und erklärt: "Zudem schafft es der Trainer bislang, den ganzen Kader mitzunehmen und allen Spielern das Gefühl zu geben, dass sie gebraucht werden. Dadurch, dass wir viele Spieler auf ähnlichem Niveau im Kader haben, sind wir auch viel besser in der Lage dazu, flexibler auf einen Gegner zu reagieren."

Virkus hält nach dem ersten Saisondrittel fest: "Wir befinden uns nach wir vor in einem Prozess, der sehr gute Phasen, aber auch schlechtere Phasen beinhaltet. Alles in allem bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden, aber für das, was wir auf den Platz gezeigt haben, haben wir zu wenige Punkte auf dem Konto." Und er findet im Rückblick auf das 4:0 über den VfL Wolfsburg nicht nur lobende Worte. "Gegen Wolfsburg haben wir das Spiel zuletzt in vielen Phasen kontrolliert, dennoch gab es einige Dinge, die wir verbessern müssen. Das klare Ergebnis hat uns natürlich gefreut, darf darüber aber auch nicht hinwegtäuschen", mahnt Virkus.

"Aktueller Tabellenplatz ist eine schöne Momentaufnahme"

Mit 13 Punkten belegt die Borussia nach dem 11. Spieltag Platz neun in der Tabelle. "Unser aktueller Tabellenplatz ist eine schöne Momentaufnahme. Es werden aber auch wieder Phasen kommen, in denen es nicht rund laufen wird. Auch dann müssen wir weiter von dem eingeschlagenen Weg überzeugt sein und an der Weiterentwicklung arbeiten", sagt Virkus mit Blick auf die nächsten Wochen und Monate. Jan Lustig

Jan Lustig

Siebenmal die Note 1,5: Die kicker-Elf des 11. Spieltags