Der Wolfsburger Trainer Felix Magath setzte nach dem 3:0-Auftaktsieg in Köln auf exakt dieselbe Startformation.
Bayern-Coach Jupp Heynckes musste im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Mönchengladbach auf Robben (Rückenverletzung) verzichten. Für den Niederländer rutschte Ribery ins Team, Müller wechselte so von der linken auf die rechte Außenbahn.
Wolfsburg zielte darauf ab, den Gegner zu überraschen. Tempo und Leidenschaft bestimmten das Spiel der Hausherren in der Anfangsphase - nach Ochs' Hereingabe herrschte schon nach einer knappen Minute helle Aufregung im Bayern-Fünfer. Während die Magath-Elf das Tempo hoch halten wollte, verschleppte es der FCB zunächst. Ballkontrolle war das oberste Gebot beim Rekordmeister, der durch Kroos seine erste Möglichkeit hatte (6.).
Das Engagement der Gastgeber hielt an, gegen defensiv stabile Gäste resultierten daraus aber keine zwingenden Torchancen, weil die Präzision und Struktur in den Offensivaktionen fehlte. Umgekehrt blieben auch die Angriffsbemühungen der Heynckes-Elf in einer intensiven Partie Stückwerk, auch wenn der FCB nach einer Viertelstunde immer mehr an Sicherheit gewann.
Vor allem im Mittelfeld begegneten sich die beiden Kontrahenten, wo um jeden Zentimeter gefightet wurde. Kampf war also Trumpf, spielerisch lief wenig zusammen. Den technisch besseren Gästen fehlte es an Leichtigkeit, das fehlende schnelle Spiel in die Spitze war wie schon gegen Gladbach ein Manko. Kroos näherte sich zwar an (22.), richtig gefährlich wurde es aber für Benaglio vorerst nicht - beide Keeper hatten in der ersten 30 Minuten kaum etwas zu tun.
Nachdem die Zuschauer bis dorthin wenig Strafraumszenen geboten bekommen hatten, änderte sich das Bild. Badstuber blockte Helmes ab (32.), Boateng rettete per Kopf vor dem ehemaligen Kölner (38.). Eine Minute später traf Helmes doch, als er eine Kopfballvorlage von Russ aus kürzester Distanz einnickte. Der Treffer zählte wegen angeblichem Abseits aber nicht - eine klare Fehlentscheidung (39.).
Auf der Gegenseite sah Kroos wegen einer "Schwalbe" Gelb (41.), und Benaglio war gegen Gomez wie Pendant Neuer gegen Mandzukic kurz vor dem Halbzeitpfiff zum risikoreichen Eingreifen gezwungen (44.).
Der 2. Spieltag
Mit Dejagah für den angeschlagenen Ochs begannen die "Wölfe" Durchgang zwei, in dem nun die Bayern den besseren Start erwischten. Schweinsteiger knallte nach Gomez' Zuspiel knapp drüber (46.), Josué bremste den Blondschopf im Sechzehnmeterraum clever aus (50.).
Es war die beste Phase des Rekordmeisters, der mehr Bewegung im Spiel hatte, mehr Positionswechsel, mehr Willen. Der VfL geriet immer mehr unter Druck. Kroos vergab die bis dorthin beste Chance der Partie, als er aus 13 Metern links vorbeischoss (57.).
Entlastung gab es für die Magath-Elf kaum noch, die Münchner erwiesen sich auch in Sachen Balleroberung nun als Herr der Lage. Doch nach vorübergehend zwingenden Aktionen schlief die gezeigte Zielstrebigkeit im Offensivspiel der Gäste nach einer Stunde wieder ein. Und auch die Partie. Wolfsburg bremste den Gegner meist schon vor dem Sechzehnmeterraum aus, konnte sich nach und nach vom Druck freimachen und war nach viel Leerlauf in der Schlussphase zunächst das gefährlichere Team.
Luiz Gustavo verhinderte gegen Hasebes 16-Meter-Schuss Schlimmeres (75.), der Brasilianer blockte auch den eingewechselten Koo im Strafraum resolut ab (76.), und Träsch scheiterte an Neuer (86.).
Als sich alle schon auf ein Remis eingerichtet hatten, fiel doch noch das Tor des Tages - aber auf der anderen Seite: Der kurz zuvor gekommene Olic setzte sich links durch und passte zurück zu Ribery. Der Franzose sah den heranrauschenden Luiz Gustavo, der mit dem linken Innenrist aus 16 Metern ins linke Eck einschoss. Benaglio konnte die Kugel nicht mehr entscheidend ablenken (90.+1).
Wolfsburg reist am Freitag nach Mönchengladbach, der FC Bayern empfängt am Samstag den Hamburger SV.