Personal: Beide Nordklubs mit einer Veränderung. Bei Wolfsburg, zuletzt 1:1 gegen den HSV, ersetzte Biliskov den rotgesperrten Franz. Bei Werder (0:3 gegen Hertha) erhielt Verteidiger Krstajic eine neue Chance für Tjikuzu (suspendiert).
Taktik: Wolf setzte in der Abwehr auf eine Viererkette, wobei er die Außen Rau und Biliskov, der mit Greiner die Position tauschte, leicht vorzog. Die Manndecker Greiner (gegen Ailton) und Schnoor (gegen Bode) hatten feste Zuordnungen, davor postierte er mit Akonnor und Karhan zwei Abräumer. Munteanu war als Spielmacher hinter der dreiköpfigen Spitze mit allen Freiheiten ausgestattet. Werder-Coach Schaaf wählte die Taktik, die in Nürnberg zum Erfolg geführt hatte. Ein offensives Mittelfeld, in das Frings vorrückte, um Akzente nach vorne zu setzen, unterstützte Ailton. Stalteri und Skripnik beorderte er zurück auf die Außenpositionen der Vierer-Abwehrkette, dafür zog er Baumann ins Mittelfeld vor.
Spielverlauf: Im ersten Abschnitt dominierte Werder, zeigte die bessere Spielanlage und die gefährlicheren Offensivbemühungen. In dieser Hinsicht tat sich vor allem Frings hervor, der anfangs für die größten Impulse sorgte. Bei Wolfsburg wirkten sich die diversen Umstellungen in der Deckung nicht gerade förderlich aus. Oft herrschte Unordnung in der Defensivreihe, Biliskov merkte man zunächst die mehrwöchige Spielpause an, zudem hatte Schnoor als freier Mann einige Probleme. Lediglich Greiner bewährte sich als Sonderbewacher für Werders lange Zeit enttäuschende Spitze Ailton. Nach dem Wechsel ein verändertes Bild: Wolfsburg nun stärker und mit Tormöglichkeiten. Zur Leistungssteigerung trug Akonnor bei, der sich nun um Frings kümmerte und ihn aus dem Spiel nahm, sowie Biliskov.
Fazit: Ein verdienter Erfolg der Wolfsburger, die anfangs enttäuschten, später dann aufdrehten. Bremen, lange Zeit das bessere Team, scheiterte an der ungenügenden Chancenverwertung.
Von Hans-Günter Klemm und Michael Richter