Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia veränderte seine Mannschaft nach dem 3:0-Erfolg in Gladbach auf beiden offensiven Außenbahnen: Klaus und Mehmedi stürmten für Steffen und Brekalo (beide Bank).
Werder-Coach Florian Kohfeldt beorderte im Vergleich zum 1:1 gegen Stuttgart zwei Neue in seine Anfangsformation: Bargfrede begann an seinem 30. Geburtstag für Sahin, Johannes Eggestein für Sargent (beide Bank).
Weghorst-Tor zählt nicht
Mit dem Selbstvertrauen der zwei jüngsten, überzeugenden Siege gegen Gladbach und Mainz (je 3:0) startete Wolfsburg in die Partie. Von Beginn an gab der VfL den Ton an, suchte allerdings vergeblich eine Lücke in der dicht gestaffelten Bremer Defensive. So gehörte die erste Halbchance im Spiel dem SVW: Augustinsson suchte am zweiten Pfosten Johannes Eggestein, der im letzten Moment von Roussillon gestoppt wurde (9.).
Nach einer Viertelstunde lag der Ball erstmals im Tor, doch dem Treffer von VfL-Torjäger Weghorst wurde zu Recht die Anerkennung verwehrt. Beim Zuspiel von Arnold hatte der Niederländer deutlich im Abseits gestanden (15.). In der Folge erhöhten die Niedersachsen mehr und mehr die Schlagzahl, wobei die klaren Chancen ausblieben. Erst kurz vor der Pause suchte Klaus mit seiner scharfen Hereingabe Weghorst, dem ein guter Meter fehlte (38.). Anschließend bekam Mehmedi bei einer Eckball-Variante zu viel Platz, doch der Schweizer traf das Leder nicht richtig (40.). So ging es nach der höhepunktarmen ersten Hälfte torlos in die Kabine.
Bremer Abseitsfalle misslingt
Bundesliga, 24. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel musste Labbadia einen überraschenden Tausch vornehmen: Casteels, der wohl Probleme mit der Sicht hatte, wurde durch Pervan (zweiter Bundesliga-Einsatz) ersetzt (46.). Das nahm dem VfL allerdings nicht den Schwung der ersten Hälfte. Klaus drang entschlossen in den Strafraum, scheiterte aber am glänzend reagierenden Pavlenka (52.). Zwei Minuten später war dieser aber doch geschlagen: Bei einem Arnold-Freistoß spekulierte Bremen auf Abseits, doch Brooks hatte das richtige Timing und nickte lässig ein - 1:0.
Pervan plötzlich im Fokus
Mit dem Tor nahm die Partie dann so richtig Fahrt auf. Einen Pervan-Aussetzer konnte Johannes Eggestein nicht nutzen (58.), auf der Gegenseite ließ Klaus die große Chance zum 2:0 liegen (59.). Anschließend erhöhte Bremen plötzlich den Druck: Binnen 60 Sekunden scheiterten Maximilian Eggestein und Gebre Selassie an Casteels-Ersatz Pervan (63., 64.).
Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den Bremen zuerst nutzte: Maximilian Eggestein fand Kruse in der Mitte, der volley einschoss - 1:1 (74.). So bekam die Schlussviertelstunde nochmal eine Extraportion Würze. In dieser lieferten sich beide Mannschaften intensive Zweikämpfe, doch große Torgefahr wollte nicht mehr aufkommen. So verpasste Wolfsburg letztlich den dritten Bundesligasieg in Folge - und den ersten gegen Werder im deutschen Oberhaus seit dem 21. November 2015 (6:0).
Die Wölfe wollen schnell in die Erfolgsspur zurück, gastieren am Samstag (15.30 Uhr) allerdings beim formstarken FC Bayern. Bremen empfängt bereits am Freitag (20.30 Uhr) den kriselnden FC Schalke 04.