Während Guerrero stabil stehen blieb, gerieten der VfL und Josué aus dem Gleichgewicht. picture-alliance
Armin Veh setzte bei den Wolfsburgern nach dem 3:1-Auswärtserfolg über den 1. FC Köln bis auf Simunek, der Madlung ersetzte, auf dieselbe Anfangsformation.
Nach dem 5:1-Erfolg im Hinspiel um den Einzug in die Gruppenphase der Europa League bei EA Guingamp veränderte Trainer Labbadia das Gesicht seiner Startelf auf zwei Positionen: Im Tor stand wieder Stammkeeper Rost, der bei den Franzosen von Hesl vertreten worden war. Davor verteidigte Rozehnal, der den verletzten Demel (Fußprellung) ersetzte.
Mit einem Blitzstart der Gäste begann die Partie vor ausverkauftem Haus in Wolfsburg: Der erste konstruktive Abgriff lief über Jarolim, der in Strafraumhöhe quer legte auf Guerrero. Riether kam nicht ran, Guerrero zog ab. Vom Pfosten prallte der Ball an den Rücken Benaglios und von dort ins Tor (3.).
Der VfL war weiterhin unsortiert, und der HSV nutzte dies wenig später aus: Jarolim passte rechts raus zum allerdings abseitsverdächtigen Petric. Der Kroate zwang Benaglio zu einer Fußabwehr. Elia schnappte sich den Abpraller, wühlte sich im Strafraum durchs Zentrum und schob das Leder an Benaglio vorbei ins linke Eck (7.).
Die Hanseaten dominierten in der Folge nach Belieben, vor allem die Abwehr der Gastgeber agierte (auf Grund der Umstellung?) vogelwild - Benaglio bewahrte seine Elf nach haarsträubendem Rückpass von Simunek gegen Guerrero, der beim Dribbling scheiterte, vor dem 0:3 (17.).
Erst nach und nach erwachte Wolfsburg aus der Schockstarre. Die ersten Kombinationen gelangen, die erste Chance wurde erspielt (Riether, 21.). Was aber war mit der Defensive los? Guerrero tauchte ein zweites Mal mutterseelenallein vor Benaglio auf, scheiterte aber erneut im Eins-gegen-Eins am Schlussmann (23.).
Die Labbadia-Elf bestach durch kluge Raumaufteilung, während bei den "Wölfen" die Rädchen der einzelnen Mannschaftsteile nicht ineinander griffen. Zwar wurde der VfL initiativer und die Partie ausgeglichener, für die stabile Deckung der Hamburger aber gegen eine uninspirierte Offensivabteilung der Veh-Schützlinge bis zur Pause nie so richtig gefährlich. Vielmehr durfte sich der Meister glücklich schätzen, beim Kabinengang nicht höher zurückzuliegen: Trochowski traf mit einem technisch feinen Heber über Benaglio hinweg nur die Querlatte (40.).
Der 3. Spieltag
Mit Martins für Ziani starteten die Hausherren in den zweiten Durchgang, in dem aber das ballsichere Hamburg die ersten Akzente setzte, ehe Dzeko an Rost scheiterte (50.).
Dies war aber die Initialzündung für einen nun wie verwandelt aufspielenden Meister: Nach klasse Zusammenspiel von Grafite und Schäfer musste Misimovic die scharfe Hereingabe des Verteidigers nur noch über die Linie drücken (52.).
Rost bewahrte sein Team binnen einer Minute noch zweimal vor dem Ausgleich (55.), dann aber war der VfL zurück: Martins nickte eine Flanke von Misimovic von der rechten Seite aus fünf Metern unter die Latte ein (56.).
Nach diesem fulminanten Zwischenspurt war bei den "Wölfen" zunächst einmal Durchschnaufen angesagt. De HSV fing sich wieder, nahm wieder aktiver am Spiel teil und hatte durch Guerrero die prima Möglichkeit zur Führung (65.). Und nicht nur der Peruaner vergab: Zé Roberto hatte die Dreifachchance (67., 68.), scheiterte dabei einmal an der Latte.
Der Meister fand den Faden nicht wieder, die Gäste aber kriegten vollends die Kurve: Zé Roberto spielte nach links zu Aogo, der sofort flankte. In der Mitte war Petric am Elfmeterpunkt schneller am Ball als Barzagli und netzte volley ins rechte untere Eck ein (75.).
Der Meister kam nicht mehr zurück, die Hanseaten gerieten in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr - der eingewechselte Castelen schloss einen Konter nach Pass von Boateng gekonnt ab und stellte den verdienten HSV-Sieg endgültig sicher (90.).
Der VfL Wolfsburg tritt kommenden Spieltag am Samstag auswärts bei den Bayern an, der HSV empfängt zu Hause den 1. FC Köln.