Der VfL Wolfsburg wartete vor dem 12. Spieltag bereits seit fünf Ligaspielen auf einen Sieg, vor der Länderspielpause verlor das Team von Trainer Niko Kovac mit 0:4 in Gladbach. An RB Leipzig, das von Trainer Marco Rose nach dem 3:1 gegen den SC Freiburg auf drei Positionen verändert wurde (Henrichs, Poulsen und Baumgartner für Klostermann, Forsberg und Sesko), hatten die Niedersachsen aber gute Erinnerungen: Im DFB-Pokal gewann man Ende Oktober mit 1:0 gegen den Titelverteidiger, weshalb Kovac gegen RB zur damals erfolgreichen Dreierkette zurückkehrte und Lacroix (nach Gelb-Rot-Sperre), Baku, Svanberg, Majer und Cerny für Maehle (krank), Arnold, Paredes, Kaminski und Tiago Tomas brachte.
Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten und zwei Gelegenheiten nach Standards durch Simakan (2., 4.) fanden die Wolfsburger gut in die Partie, erstickten Leipziger Offensivbemühungen mit intensivem Pressing im keim und erspielten sich gute Gelegenheiten. Bei einer Dreifach-Chance konnte sich Blaswich auszeichnen (6.), machte drei Minuten später aber eine unglückliche Figur. Bei Winds Kopfball griff der RB-Keeper nicht richtig zu, im Nachfassen konnte er den Einschlag nicht mehr verhindern - der Ball war bereits hinter der Linie (9.).
Wolfsburgs Defensive hält dem Druck stand
Die Führung war nicht unverdient, zumal der VfL auch in den anschließenden gut zehn Minuten Leipzig vom eigenen Tor fernzuhalten wusste. Doch nach und nach wurde Leipzig stärker, erlangte die Spielkontrolle und kam zu Abschlüssen. Entweder stand jedoch der gut aufgelegte Casteels im Wölfe-Tor seinen Mann (20., 27., 31., 41.) oder einer der tiefstehenden VfL-Verteidiger stellte sich RBs Offensive in den Weg (20., 40., 45.).
Weil auch der nach Bornauws leichtem Schubser im Laufduell mit Openda zunächst gegebene Elfmeter (31.) nach VAR-Eingriff zurückgenommen wurde und Schiedsrichter Robert Hartmann auf Schwalbe des RB-Stürmers entschied, konnten die Wolfsburger, die nur selten für Entlastung sorgten, ihre Führung mit in die Pause nehmen.
Hoffnungsschimmer: Yussuf Poulsen traf zum Ausgleich. Getty Images
Nach Wiederanpfiff war die Partie von vielen Fouls und intensiven Zweikämpfen geprägt, weshalb kein Spielfluss aufkam. Mit einem genialen Steckpass in die Tiefe fand Henrichs dann aber den im richtigen Moment gestarteten Openda, der vor dem Tor auf den mitgelaufenen Poulsen querlegte. Der Däne hatte alle Freiheiten und schob zum verdienten Ausgleich ein (52.).
Leipzig verpasst den Doppelschlag - Rogerios Maßarbeit
Leipzig hatte nun Oberwasser, Openda (56., 60.) und Poulsen (60.) wussten gute Gelegenheiten, das Spiel zu drehen, aber nicht zu nutzen. Wolfsburg blieb somit im Spiel - und durfte nach einer feinen Kombination die erneute Führung bejubeln.
Wind eröffnete über die rechte Seite und zog ins Zentrum, wo er das Auge für den aufgerückten Rogerio hatte. Der traf den Ball satt und setzte ihn unhaltbar ins rechte Eck (68.).
Bundesliga, 12. Spieltag
Im Anschluss zogen sich die Wolfsburger zunehmend zurück, wurden von den Leipzigern aber nicht mehr vor große Herausforderungen gestellt. Hohe Flanken landeten immer wieder bei Wolfsburgs großgewachsenen Verteidigern, bei Flachschüssen war ebenfalls wie schon im ersten Durchgang stets ein grün-weißes Körperteil dazwischen.
VfL-Defensive nicht zu knacken
Auch in der fünfminütigen Nachspielzeit fanden die Leipziger kein Mittel, die Defensive zu knacken, weshalb die Wolfsburger Führung standhielt und der VfL erneut einen Sieg über RB bejubeln durfte.
In der kommenden Woche ist Wolfsburg samstags (15.30 Uhr) in Bochum gefordert, RB muss bereits am Dienstagabend (21 Uhr) in der Champions League bei Manchester City ran. In der Liga wartet auf die Leipziger am nachfolgenden Samstag um 15.30 Uhr das Aufeinandertreffen mit Aufsteiger Heidenheim.