Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking wechselte nach der 0:2-Heimniederlage in der Europa League gegen den FC Everton viermal: Jung, Guilavogui, Arnold und Olic spielten anstelle von Luiz Gustavo (Gelb-Sperre), Junior Malanda, Hunt und Bendtner.
Auf der Gegenseite hatte Gladbachs Coach Lucien Favre beim 2:2 gegen FC Villarreal in der Europa League kräftig rotieren lassen, weshalb es nun wenig überraschte, dass es gleich zu fünf Änderungen kam: Wendt, Kramer, Hahn, Herrmann und Kruse kehrten in die Startelf zurück, in der Korb, Xhaka (Gelb-Rot), Traoré, Hazard und Hrgota fehlten.
Der 13. Spieltag
In Wolfsburg erwischten die Hausherren nach kurzer Abtastphase einen Sahnestart und glänzten mit famoser Effizienz. Gleich die erste Chance nutzte der VfL, um in Führung zu gehen: Im Anschluss an eine Ecke landete der Ball bei Schäfer, der von links nach innen flankte. Dort war Gladbachs Schlussmann Sommer nicht ganz Herr der Lage, was Knoche umgehend nutzte und das Leder aus dem Getümmel heraus über die Linie spitzelte (12.).
Das 1:0 war nicht unverdient, auch wenn die Borussia in den ersten 20 Minuten weitaus mehr Ballbesitz (67 Prozent) und auch mehr Zweikämpfe (62 Prozent) gewonnen hatte.
Das Problem der Gäste war, dass sie sich lange Zeit keine zwingenden Einschussgelegenheiten erarbeiten konnten. Zu stark präsentierten sich die Wölfe, die sich die Räume exzellent aufteilten und den ballführenden Gegenspieler beinahe immer doppelten.
Benaglio steht gegen Herrmann seinen Mann
Brasilianisches Duell: Wolfsburg Naldo gegen Raffael (re.). Getty Images
Das hatte zur Folge, dass Gladbacher Angriffe spätestens 30 Meter vor VfL-Schlussmann Benaglio ein jähes Ende fanden. So musste eben auch auf Borussen-Seite ein ruhender Ball für die erste klare Chance herhalten: Brouwers scheiterte nach 18 Minuten an Benaglio, der etwas später mit einer Glanztat gegen Herrmann zur Stelle war (30.).
Wie wichtig in diesem Duell eine effiziente Chancenverwertung war, das dürfte spätestens zum Ende des ersten Durchgangs beinahe jedem bewusst geworden sein. Denn klare Möglichkeiten hatten in der Volkswagen-Arena ob der aufmerksamen Abwehrreihen absoluten Seltenheitswert, sodass es letztlich beim Stand von 1:0 aus VfL-Sicht in die Kabinen ging.
Ohne personelle Änderungen ging es im zweiten Durchgang weiter, der auch sonst keine nennenswerten Änderungen parat hatte: Wolfsburg wirkte zielstrebiger und konsequenter, während die Gladbacher zwar nicht verzagten und immer wieder den Weg nach vorne suchten, die Lücke in der gegnerischen Deckung jedoch nicht fanden.
Besser stellten sich da schon die Gastgeber an, die bei ihren seltenen Vorstößen konsequenter agierten und über Olic (57., 58.) sowie Perisic (58., 63) für Trubel sorgten. Der VfL war am Drücker, machte den Sack aber nicht zu und sorgte damit sichtbar für Verstimmung bei Hecking, der im weiteren Verlauf eine durchaus hektische Schlussphase erlebte. Das lag auch an den Gästen, die es nun mit den eingewechselten Hazard und Traoré wissen wollten. Die Intensität in den Zweikämpfen nahm zu, gepaart mit schwindenden Kräften führt das aber auch dazu, dass immer wieder Spieler am Boden lagen und Referee Wolfgang Stark mehr zu tun bekam. Unterbrechungen häuften sich, der Spielfluss nahm ab. Dem VfL kam das zupass. Wolfsburg musste zwar im weiteren Verlauf noch die eine oder andere brenzlige Situation überstehen (Jantschke, 90.+1), brachte den verdienten Sieg letzten Endes dann aber doch über die Runden.
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Samstag gefordert: Wolfsburg erwartet dann das "kleine" Niedersachsen-Derby bei Hannover 96, während die Borussen zur gleichen Zeit Hertha BSC empfangen - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.