Potsdam-Coach Sofian Chahed schenkte Winterneuzugang Lind das Vertrauen zwischen den Pfosten. Bei den Wölfinnen saßen Toptorjägerin Jakabfi wie auch Nationalspielerin Popp nach überstandener Fußverletzung zunächst auf der Bank. Dafür durfte Blomqvist stürmen.
Potsdam traute sich den ersten 15 Minuten mehr zu und machte ordentlich Dampf auf das Tor von Kiedrzynek. Oft scheiterte es aber am letzten Pass, der schneebedingt nicht ankam. Wenige Minuten später stellte Wolfsburg beinahe den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Nach einer Flanke von Goeßling traf Oberdorf vermeintlich per Volley (18.). Wegen einer Abseitsstellung zählte das Tor aber nicht.
Doch der Meister war jetzt da: Nach einer Kombination auf der rechten Seite legte Hendrich von der Grundlinie zurück. Blomqvist stand goldrichtig und erzielte sehenswert mit der Hacke die Führung (23.). Die Führung währte nicht lange, denn nur wenige Minuten später setzte sich Cerci gegen zwei Wolfsburgerinnen durch und zog aus knapp 25 Metern ab (30.). Ihr satter Weitschuss ließ Kiedrzynek im Kasten des VfL keine Chance und das Ergebnis war wieder ausgeglichen.
Nächster Schock für Potsdam
Im Wolfsburger Schneechaos hatte der Meister aber direkt die Antwort parat: Nach einer Ecke bekamen die Potsdamerinnen den Ball nicht geklärt und die Kugel sprang aus dem Wirrwarr zu Hendrich (31.). Die musste nur noch einschieben.
Wenig später kam der nächste Schock für die Potsdamerinnen. Völlig unnötig grätschte Bahnemann auf Höhe der Mittellinie in Oberdorf (42.). Zurecht zeigte ihr Schiedsrichterin Derlin die zweite gelbe Karte und schickte sie vom Platz.
Die zweite Halbzeit begann verhältnismäßig ruhig - bis ein weiter Einwurf von Mesjasz zu Ehegötz durchrutschte (51.). Die Mittelfeldspielerin fackelte nicht lange und glich das Spiel mit einem Schlenzer wieder aus.
Wolfsburger Dominanz in Halbzeit zwei
Der VfL reagierte wie schon nach dem ersten Ausgleichstreffer: mit einem Tor. Die eingewechselte Toptorjägerin Jakabfi setzte sich nach einem Eins-gegen-eins auf der linken Seite durch und erzielte ihr zehntes Saisontor (57.). Der VfL war wieder in Führung.
Daraufhin beruhigte sich das Spiel ein wenig, nach und nach war der grüne Rasen unter der Schneedecke zu erkennen. Das spielte den technisch versierten Wölfinnen in die Karten, die infolgedessen das Spiel komplett kontrollierten und versuchten, mit kontrolliertem Angriffsfußball den Deckel draufzumachen. Popp und Huth konnten aussichtsreiche Chancen zur Vorentscheidung aber nicht nutzen (81./87.).
Letztlich reichten aber die drei Treffer des VfL für den ersten Sieg im neuen Jahr. Die Wolfsburger rücken wieder auf zwei Punkte an Spitzenreiter Bayern München, der am Sonntag (14 Uhr) gegen Meppen ran muss. Turbine Potsdam hingegen läuft jetzt in Gefahr, den Anschluss im Rennen um die Champions-League-Plätze zu verlieren.