3. Liga (D)

Zieht die Alemannia nach Jülich um?

Aachen: Lob für Schumacher - Aussem klagt erfolgreich

Zieht die Alemannia nach Jülich um?

War gegen die Kickers zweimal erfolgreich: Dario Schumacher (vorne).

War gegen die Kickers zweimal erfolgreich: Dario Schumacher (vorne). imago

"Schumacher, Schuma­cher", skandierten die Fans auf dem Tivoli, nachdem Dario Schumacher bei seinem erst dritten Ligaspiel für die Alemannia den Stuttgar­ter Kickers beim 3:0 gleich einen Doppelpack eingeschenkt hatte. "Das ist ein Supergefühl", sagte der 19-Jährige. Auch René van Eck freut’s, war er doch in der Hinrunde vor allem mit den schwankenden Trainingsleis­tungen Schumachers sehr un­zufrieden. "Er ist konstanter ge­worden", bescheinigt der Coach dem Talent.

Doch nicht nur mit Schumacher war der Niederlän­der "sehr zufrieden", sondern mit der kompletten Mannschaft – nicht nur wegen des Ergebnisses: "Die Art und Weise wie wir auf­getreten sind, das war ein Schritt nach vorn." Sein Team habe geduldig gespielt und im entscheidenden Augenblick zugeschlagen. "So will ich spie­len", sagt van Eck.

Der 47-Jährige ist nach einer Entscheidung des Arbeitsgerichts Aachen übrigens nicht mehr der einzige Cheftrainer am Tivoli. Denn sein Vorgänger Ralf Aus­sem hat gemeinsam mit seinen Assistenten Michael Burlet und Hans Spillman erfolgreich gegen die Kündigung im September ge­klagt. Die insolvente Alemannia muss das Trio wieder einstellen, hat aber angekündigt, die drei wie jeden Gläubiger zu behan­deln. Außerdem ist offen, ob die drei wieder am Tivoli arbeiten wollen. Zumindest Aussem hat als Coach von Viktoria Köln einen neuen Job.

Neue Heimat Jülich?

30 Kilometer von Aachen entfernt steht in Jülich das Karl-Knipprath-Stadion. Im Falle eines Abstiegs könnte es zur neuen Heimstatt des Traditionsvereins werden. Geschäftsführer Michael Mönig zeigte sich angesichts der hohen Miete für den neuen Tivoli gegenüber der "Aachener Zeitung" konsterniert: "Uns bleibt keine andere Wahl."

Das Stadion in Jülich fasst 5500 Zuschauer und gilt als renovierungsbedürftig, dürfte aber im Falle eines Alemannia-Abstiegs in die Regionalliga, so Mönig, die Genehmigung seitens des Verbandes erhalten. Bei einem Verbleib in Liga drei ist dagegen noch keine Lösung in Sicht. Bis kommenden Freitag muss Mönig eine Spielstätte angeben. Für den 2009 eröffneten neuen Tivoli fordern die Gläubiger der insolventen Stadionbetreiber 1,7 Millionen Euro Miete. Die Alemannia bietet lediglich eine Summe von 600.000 Euro an.