ZSKA-Trainer Viktor Goncharenko wechselte im Vergleich zum 2:0-Sieg bei Achmat Grosny zwei Mal: Magnusson und Nishimura machten Chernov und Sigurdsson Platz.
Viktoria-Coach Pavel Vrba brachte nach dem 1:1 bei Slovan Liberec mit Prochazka, Petrzela und Kovarik drei neue Spieler an den Start, die Ekpai, Horava und Kopic ersetzten.
Die Ausgangslage war klar: ZSKA brauchte einen Sieg, um die Chancen aufs Weiterkommen zu wahren - und Pilsen, um zumindest die Hoffnung auf Rang drei am Leben zu halten. Bei leichtem Schneefall und Minusgraden im Luschniki Stadion ging die Taktik der Hausherren, auf Basis einer defensiven Dreierkette mit den zwei offensiv ausgerichteten Außenspielern Shchennikov und Mario Fernandes immer wieder für Überzahlsituationen in der gegnerischen Hälfte zu sorgen, in der Anfangsphase voll auf.
Gruppe G, 5. Spieltag
Eine halbe Stunde Vollgas
Der Führung ging dann auch eine Co-Produktion der umtriebigen Flügelspieler voraus: Eine Fernandes-Flanke von rechts landete über Umwege bei Shchennikov, der von Gegenspieler Petrzela ungeschickt im Strafraum gefällt wurde. Vlasic jagte den fälligen Elfmeter fast aus dem Stand staubtrocken zur ZSKA-Führung ins linke obere Toreck (10.). Das Elfmetertor brachte den Hausherren weiteren Rückenwind: Wieder flankte Fernandes über rechts und fand diesmal direkt Shchennikov, der seinen Kopfball jedoch zu hoch ansetzte (16.). Oblyakov (19.), Vlasic (22.) und vor allem Chalov mit einem Hochkaräter frei vor dem Tor (28.) reihten weitere ZSKA-Chancen aneinander, ehe die Hausherren nach einer halben Stunde das Tempo etwas rausnahmen.
Moskau zog sich zurück und lauerte vermehrt auf Konter, erntete aber nur gefährliche Ausflüge Pilsens in den eigenen Strafraum und kurz vor der Pause sogar einen Elfmeter: Shchennikov langte diesmal selbst zu ungestüm hin und holte Reznik von den Beinen. Schütze Prochazka wählte die rechte Torseite - und fand dort die Arme von ZSKA-Keeper Akinfeev, der den Ball parieren konnte (44.).
Kopic-Tor und Hruska-Paraden
Nachdem ZSKA den Fuß Ende der ersten Hälfte vom Gaspedal genommen hatte, fand es ebendieses im zweiten Durchgang lange nicht wieder. Pilsen agierte nun mutiger und belohnte sich mit dem Ausgleich: Joker Kopic legte den Ball nach einem Flankenlauf von rechts quer zurück in den Rücken der Abwehr. Prochazka rauschte heran und schlenzte den Ball mit rechts genau in den rechten Giebel (56.). Das 1:1 rüttelte Moskau wach - die Hausherren legten wieder den Vorwärtsgang ein und belagerten den Gäste-Strafraum in einigen Szenen regelrecht, fanden jedoch entweder keine Lücke oder ihren Meister im starken Pilsen-Keeper Hruska.
Pilsen verteidigte standhaft und schaffte kurz vor Schluss sogar noch den Siegtreffer: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Hrosovsky auf Hejda, der im Strafraumgetümmel den Kopf hinhielt und den Ball über die Linie bugsierte (81.). ZSKA rannte weiter an, fand aber keine Antwort mehr. Die Hausherren müssen sich mit der überraschenden Heimniederlage aus der Champions League verabschieden und nun am letzten Gruppen-Spieltag auch um Platz drei zittern, den Pilsen dank des gewonnenen direkten Vergleichs nach dem 2:2 im Hinspiel erobert hat.
ZSKA muss diesen Tiefschlag nun verarbeiten und am kommenden Sonntag (14.30 Uhr) beim FK Rostow ran. Pilsen empfängt am selben Tag (17 Uhr) Sigma Olmütz.