Eine Nummer zu groß: Aachens Szukala setzt sich im Kopfballduell mit Toborg durch. picture-alliance
Ahlens Coach Bernd Heemsoth konnte im Vergleich zum 1:1 in Freiburg auf Wiemann, der seine Gelb-Sperre abgeleistet hatte, und den wiedergenesenen Reus zählen. Kittner und Maul mussten dafür auf die Bank.
Aachens Trainer Jürgen Seeberger dagegen musste auf Lehmann verzichten. Der Mittelfeldmann hatte beim 1:0 gegen Fürth seine fünfte Gelbe gesehen und war zum Zuschauen verdammt. Ersetzt wurde er von Lagerblom. Kurz vor dem Anpfiff musste zudem Casper verletzungsbedingt passen, der durch Szukala vertreten wurde.
Vor den Augen des zukünftigen Trainers, Stefan Emmerling, überließen die Ahlener den Gästen aus Aachen zunächst die Initiative. Aus einer gesicherten Deckung heraus sollte über schnelle Konter der Erfolg herbeigeführt werden. Doch die Rot-Weissen waren bei den Abspielen zu unpräzise, so dass der finale Pass sein Ziel nicht fand. Auf der anderen Seite drückten die Alemannen auf die Führung, agierten aber anfänglich etwas umständlich.
Der 27. Spieltag
Nach 13 Minuten vernaschte jedoch Holtby Busch und lupfte in den Lauf von Auer, der freie Schussbahn hatte. Der 27-Jährige bedankte sich, jagte den Ball aus 16 Metern ins linke Eck und beendete dadurch seine Torflaute, die seit dem 20. Spieltag Bestand hatte. Drei Minuten später folgte der nächste Rückschlag für die Gastgeber: Döring, der angeschlagen (Kapselverletzung am Zeh) ins Match gegangen war, musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Kittner.
Mit zunehmender Spieldauer legten die Rot-Weissen aber ihre Fesseln ab, spielten mutiger nach vorne, kamen auch zu großen Chancen, ließen diese aber ungenutzt. Reus hatte gleich zweimal den Ausgleich auf dem Fuß, doch zuerst schoss er haarscharf vorbei, kurz darauf stand er falsch, so dass er die Kugel verpasste (19., 20). Nur eine Minute später jagte Bölstler den Ball von der Strafraumgrenze über das Tor.
Routinierte Alemannen stechen zu
Glückwunsch: Aachens Müller und Nemeth (re.) bejubeln Torschütze Auer. picture-alliance
Alemannia Aachen zog sich nun weiter zurück und ließ die Platzherren kommen. Ahlen kam dadurch zu mehr Spielanteilen, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Anders die Seeberger-Elf, die sich bei der Chancenverwertung von ihrer Schokoladenseite zeigte: Bei einem der seltenen Angriffsversuche der Aachener setzte Lagerblom Auer in Szene. Dieser passte mit Übersicht zum besser postierten Holtby, der aus elf Metern den 2:0-Pausenstand markierte.
RWA-Trainer Heemsoth reagierte und brachte zum zweiten Durchgang den erfahrenen Ronald Maul, für den Heithölter weichen musste. Der Aufsteiger begann die zweite Hälfte druckvoll, leistete sich aber viel zu viele technische Fehler. Aachen indes tat nicht mehr als nötig, routiniert beherrschten die Gäste Ball und Gegner. Folglich blieben Einschussgelegenheiten lange Zeit absolute Mangelware.
Nach 65 Minuten hätte Nemeth alles klar machen können, der Slowake war aber aus guter Position zu unpräzise. Somit blieb die Hoffnung bei den Ahlenern, doch noch den Anschluss zu erzielen. Bis auf einen Versuch von Großkreutz, den Lagerblom blockte (70,), sprang aber nichts Zählbares für die Gastgeber heraus. Die Rot-Weissen waren bemüht, blieben aber harmlos. Für den letzten Höhepunkt des Spiels war wieder die Alemannia zuständig: Fünf Minuten vor dem Ende nahm Holtby noch einmal Maß, diesmal machte er es aber zu genau und traf nur die Latte.
Die Ahlener müssen sich nun wieder nach unten orientieren, vor allem weil es am nächsten Freitag in Mainz wieder gegen einen Großen der Liga geht und man in Rheinhessen nicht gerade Favorit ist. Aachen dagegen spielt sonntags darauf zuhause gegen den FSV Frankfurt.