Eintracht Frankfurt und Bamba Anderson gehen ab sofort getrennte Wege: Der 29 Jahre alte Innenverteidiger hat um die Auflösung seines bis zum 30. Juni 2018 laufenden Vertrages gebeten. "Wir möchten uns bei Bamba für seinen Einsatz und für seine Leistungen im Trikot von Eintracht Frankfurt bedanken und wünschen ihm, dass er sich nach seiner vollständigen Genesung wieder einem Klub in Brasilien anschließen kann", so Sportdirektor Bruno Hübner. Anderson kam im Sommer 2012 von Borussia Mönchengladbach zu Eintracht Frankfurt, wo er wettbewerbsübergreifend 107 Pflichtspiele bestritt. 2015 musste sich der Brasilianer einer Operation im Knie unterziehen. Seitdem hat er keine Spiele mehr für den hessischen Bundesligisten absolvieren können.
Seit Bamba Anderson am 8. Mai 2015 in Heidelberg am rechten Knie wegen Knorpel- und Meniskusdefekten operiert wurde, absolvierte er kein Spiel mehr für Eintracht Frankfurt. Ob der 28-Jährige jemals wieder Leistungssport betreiben kann, ist weiterhin offen. Es gibt inzwischen aber einen Funken Hoffnung. Neuzugang Andersson Ordonez droht derweil wegen einer Außenbandverletzung im Knie eine Zwangspause.
Auch beim Eintracht-Training am Mittwoch war von einem neuen Innenverteidiger weit und breit nichts zu sehen. Coach Niko Kovac hatte am Dienstag Optimismus verbreitet, dass der neue Mann in ein bis zwei Tagen da sei. So schnell geht es nun aber wohl doch nicht. Sportvorstand Fredi Bobic äußerte sich am Mittwoch reservierter. Derweil ist es laut Sportdirektor Bruno Hübner ungewiss, ob Bamba Anderson seine Profi-Karriere fortsetzen kann.
Das Testspiel bei Wehen Wiesbaden (2:2) am Samstag offenbarte einmal mehr die Nöte, die Trainer Niko Kovac im Abwehrzentrum plagen. In David Abraham steht ihm zurzeit nur ein gesunder Innenverteidiger zur Verfügung. Deshalb mussten in Wiesbaden Johannes Flum (Mittelfeld), Makoto Hasebe (Mittelfeld) und Timothy Chandler (Rechtsverteidiger) im Abwehrzentrum aushelfen.
Bei Eintracht Frankfurt ist ein großer Umbruch auf allen Ebenen in vollem Gange. Und auch in Sachen Profikader nehmen die Transferaktivitäten Fahrt auf. Danny Blum (Nürnberg) ist der zweite Zugang nach Branimir Hrogota (Gladbach), Ante Rebic (Florenz) befindet sich im Anflug. Dass Sportvorstand Fredi Bobic beim Trainingsauftakt am Dienstag (17 Uhr) allerdings nur mit etwa 17 Spielern rechnet, liegt auch an einer unerfreulich langen Ausfallliste.
"Bei ihm dauert es noch eine Weile", sagte Trainer Armin Veh kürzlich im Hinblick auf Bamba Anderson. Der Brasilianer kann die aktuellen Abwehrsorgen der Eintracht nicht beseitigen. Der 27-Jährige trainiert in der Reha für sein Comeback. "Nächste Woche habe ich eine Kontrolluntersuchung bei Dr. Huber in Heidelberg. Ich hoffe, danach gibt es grünes Licht für den nächsten Schritt", meint Anderson.
Die Ausfallliste von Eintracht-Trainer Thomas Schaaf umfasst in dieser Saison fast eine komplette Mannschaft. Neueste Hiobsbotschaft: Verteidiger Bamba Anderson muss sich einer Knorpel-OP am rechten Knie unterziehen.
Am ersten Trainingstag in der neuen Woche war der Eintracht-Kader leicht dezimiert. Alexander Meier und Anderson fehlten, Stefan Aigner brach die Dienstagseinheit ab. Dafür meldete sich Aleksandar Ignjovski zurück.
Am Donnerstag war die Trainingsgruppe der Eintracht wieder geteilt. Die Stammspieler übten auf dem Rasen, die Reservisten liefen aus. Unter ihnen befanden sich Nelson Valdez und Luca Waldschmidt, denen Eintracht-Trainer Thomas Schaaf Fortschritte attestierte.
Carlos Zambrano und Alexander Madlung waren bereits das sechste Innenverteidiger-Pärchen der Eintracht in dieser Saison. Wegen der Gelb-Roten Karte des Peruaners muss Trainer Thomas Schaaf am Samstag gegen den Hamburger SV erneut umbauen.
Gegen Schalke war Frankfurts Torhüter Kevin Trapp der Fels in der Brandung. Wieder einmal. Seine Qualitäten werden auch am Samstagnachmittag in Mainz gefragt sein. Eintracht-Torjäger Alex Meier sieht in Trapp einen künftigen Nationalspieler und befürchtet, dass der Trainerwechsel beim nächsten Gegner ein Nachteil wird.
Der Name Thomas Schaaf verspricht Spektakel. Das war als Trainer von Werder Bremen so, das ist nun auf der Bank von Eintracht Frankfurt so. Die Hessen empfangen am Samstag den FC Schalke 04 (LIVE! ab 18.30 Uhr bei kicker.de) und damit so etwas wie den personifizierten Gegenentwurfs Schaafs: Roberto di Matteo.