Während der Länderspielpause hat es bei der SSC Neapel gekracht. Trainer Rudi Garcia, der erst am 15. Juni dieses Jahres von Meistercoach Luciano Spalletti übernommen hatte, musste gehen. Übernommen hat ein alter Bekannter: Walter Mazzarri, der bereits zwischen 2009 und 2013 als Cheftrainer in Neapel unter Vertrag stand.
Der neue Mann an der Seitenlinie Napolis nahm drei Wechsel im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den FC Empoli vor: Für Östigard begann Natan in der Abwehrkette, im Mittelfeld startete Zielinski für Elmas und Kvaratskhelia ersetzte Simeone im Angriff. Auf der Gegenseite tauschte Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini nach dem 1:1 bei Udinese Calcio viermal: Scalvini, Zappacosta, Lookman und de Ketelaere standen für de Roon (Gelbsperre), Hateboer, Miranchuk und Muriel von Beginn an auf dem Feld.
Serie A, 13. Spieltag
Kvaratskhelia köpft Napoli in Front
Die Partie zwischen dem Fünften (Bergamo) und dem Vierten (Neapel) begann verhalten. Napoli übernahm zwar sofort die Kontrolle, kam aber zunächst nicht gefährlich in die Offensive, Atalanta dagegen konzentrierte sich erst einmal aufs Verteidigen und ließ den Gästen wenig Räume. Erstmals brenzlig wurde es trotzdem vor dem Kasten der Neapolitaner nach einem ruhenden Ball. Pasalics Kopfball (22.) stellte Gollini aber vor keine großen Probleme.
In der Folge passierte wieder lange nichts - so lange, bis der derzeitige italienische Meister den vermeintlichen Führungstreffer erzielte. Rrahmani stand bei seinem Kopfballtreffer (38.) nach einer Raspadori-Flanke aber haarscharf im Abseits, und der VAR nahm das Tor zurück.
Dennoch schöpfte Neapel daraus Kraft und kam wenig später zur erneuten Führung, die diesmal zählte. Di Lorenzo hob den Ball gefühlvoll in die Mitte, dort köpfte Kvaratskhelia ungedeckt zum verdienten 1:0 ins kurze Eck (44.). Kurz vor dem Seitenwechsel wurde es noch einmal hektisch, als zunächst Koopmeiners auf das Tor des stark reagierenden Gollini köpfte (45.+6). Auf der Gegenseite hatte die SSC eine Mehrfach-Chance, um die Führung sogar noch auszubauen: Raspadori, Zielinski, di Lorenzo und Zambo Anguissa (45.+7) scheiterten aber allesamt an Bergamos Hintermannschaft.
Atalanta gleicht aus - Führungstreffer zählt nicht
Die Halbzeitansprache bei Atalanta schien gefruchtet zu haben, denn die Hausherren kamen angespornt aus der Kabine. Die erste Chance hatte der zur Pause eingewechselte Ruggeri (47.). Auszahlen sollte sich die zwischenzeitliche Überlegenheit dann, als Lookman per Kopf zum Ausgleich traf (61.). Der Nigerianer schraubte sich nach einer Hateboer-Flanke gegen Rrahmani hoch und ließ Gollini aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Bei Napoli ging bis dato wenig zusammen, auch das zwischenzeitliche Comeback von Torjäger Osimhen war für die Gäste kein Impuls. Stattdessen waren es erneut die Bergamasken, die den nächsten Treffer durch Koopmeiners erzielten (68.) - allerdings nahm der Unparteiische das Tor sofort zurück, da Vorbereiter Pasalic klar im Abseits stand.
Elmas nutzt Carnesecchis Aussetzer - Osimhen legt vor
Ausgerechnet während Atalantas Drangphase patzte Carnesecchi. Der Torhüter wollte einen Rückpass direkt weiterleiten, dies missglückte jedoch und der Ball landete bei Cajuste, der direkt auf Osimhen klatschen ließ. Der Nigerianer schaltete schnell, legte auf Elmas ab und dieser schob die Kugel frei an Bergamos Keeper vorbei ins Netz zum 2:1-Siegtreffer (79.). Dank der drei Zähler überholt Napoli vorerst die AC Milan und liegt zwischenzeitlich auf Rang drei in der Tabelle der Serie A.
Für die Neapel stehen entscheidende Wochen an. Bereits am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) gastiert die SSC bei Real Madrid in der Champions-League-Gruppenphase. In der Liga geht es am Sonntag (3. Dezember) gegen Inter Mailand weiter. Danach kommt es zum Duell mit Juventus Turin (8. Dezember). Bergamo empfängt am Donnerstag (18.45 Uhr) Sporting Lissabon in der Europa League, bevor es in der Serie A am Montag (4. Dezember) beim FC Turin weitergeht.