Augsburgs Coach Martin Schmidt wechselte im Vergleich zum 1:3 in Leipzig auf drei Positionen: Max, Khedira und Jensen rutschten für Uduokhai, Iago und Cordova in die Startelf. Neuzugang Löwen saß zunächst auf der Bank.
Dortmunds Trainer Lucien Favre nahm gegenüber dem 1:2 in Hoffenheim gar vier Wechsel vor: Witsel, Piszczek, Reus und Guerreiro durften für Weigl (jetzt Benfica), Schulz, Götze und Zagadou von Beginn an ran. Haaland stand ebenfalls nicht in der ersten Elf.
Vom Anpfiff weg trat der FC Augsburg engagiert auf und entnervte den BVB durch aggressives und gut abgestimmtes Pressing. Die Gäste taten sich zwar schwer, verbuchten in Person von Hazard (4.) und vor allem Reus (8.) allerdings die ersten nennenswerten Gelegenheiten der Partie. Augsburg agierte auf Augenhöhe, in puncto Chancen hatte es zunächst aber das Nachsehen.
Bundesliga, 18. Spieltag
Baiers Distanzschuss (11.) sollte zunächst die einzige Torannäherung bleiben, dann aber machten die Fuggerstädter, die bei gegnerischem Ballbesitz vom 4-5-1 ins 4-4-2 mit der Doppelspitze Niederlechner/Jensen wechselten, ernst: Vargas' vermeintlichem Treffer zum 1:0 wurde aufgrund einer Abseitsposition von Assistgeber Niederlechner noch die Anerkennung verweigert (21.), in der 34. Minute zeigte sich Letztgenannter nach Vargas-Zuspiel eiskalt und schloss einen überfallartig gespielten Konter zur 1:0-Pausenführung ab.
BVB-Chancenwucher in Hälfte eins
Der BVB wirkte stets ein wenig zögerlich und nicht handlungsschnell genug. Im Zentrum agierte die Favre-Elf zu umständlich, nur selten spielten es die Schwarz-Gelben schnell - dann aber wurde es gefährlich. Noch vor dem Rückstand hatten Sancho (28.) und Reus (29.) die Führung auf dem Fuß, ließen diese aber fahrlässig liegen - es fehlte im ersten Durchgang an Durchschlagskraft. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel gewaltig ändern.
Jedoch legte zunächst der FCA nach: 19 Sekunden nach Wiederanpfiff war es Richter mit einem sehenswerten Vollspannknaller vorbehalten, seine Farben zum vermeintlich sicheren 2:0 zu schießen. Vermeintlich, denn nur drei Minuten später gelang Brandt der nicht weniger schön anzusehende Anschlusstreffer (49.). Beide Teams hatten das Visier hochgeklappt, was eines zur Folge hatte: Es wurde komplett spektakulär!
Augsburg lässt sich den Schneid abkaufen
Stellte Niederlechner in der 55. Minute nach einem schönen Spielzug der Fuggerstädter den Zwei-Tore-Abstand wieder her, wechselte Favre eine Minute später den Sieg ein: In Spielminute 56 betrat Neuzugang Haaland das Feld - und stand 183 Sekunden später bereits als Torschütze auf der Anzeigetafel. Nur noch 2:3 (59.). Der FCA wirkte irritiert, kurz darauf regelrecht geschockt. Sancho egalisierte in der 61. Minute das Ergebnis und übernahm spätestens ab diesem Moment die Spielkontrolle.
Und das druckvolle Auftreten, dass die Schwarz-Gelben nun an den Tag legten, sollte sich bezahlt machen. In der 72. Minute, Hazard legte uneigennützig für Haaland ab, ging Dortmund mit 4:3 in Front. Allerdings machte der Norweger Bekanntschaft mit dem Videobeweis, denn Referee Gräfe hatte zunächst eine Abseitsposition gesehen, wurde dann aber eines Besseren belehrt (72.). Für den finalen Streich sorgte der erst 19-jährige Haaland in der 79. Minute, als er, von Reus auf die Reise geschickt, den Dreierpack schnürte und den 5:3-Endstand herstellte.
Augsburg gastiert am Samstag (15.30 Uhr) bei Union Berlin. Für Dortmund geht es bereits am Freitag (20.30 Uhr) gegen Köln weiter.