Augsburgs Trainer Markus Weinzierl stellte im Vergleich zum 0:0 in Nürnberg auf drei Positionen um: Torwart Jentzsch (nach Finger-OP) kehrte für Amsif zwischen die Pfosten zurück. Reinhardt ersetzte den verletzten Rechtsverteidiger Verhaegh (Bänderriss im Knöchel). Außerdem rutschte Movarek für den erkrankten Oehrl in die Startelf.
HSV-Coach Thorsten Fink musste nach der 0:1-Niederlage gegen Stuttgart auf Jiracek (Adduktorenprobleme) verzichten und schickte Beister zum ersten Mal von Beginn an aufs Feld.
FCA wirbelt - HSV nutzt die erste Chance
Augsburg startete furios in diese Partie und drehte vom Anpfiff weg auf. Hamburg zeigte sich davon überrascht und wackelte in der Defensive bedenklich. Zudem begünstigten viele individuelle Fehler den starken Beginn der Schwaben. Die Folge waren gleich mehrere Torchancen durch Musona (2., 8.), Werner (3., 11.) und Vogt (4.), die allesamt vergeben wurden.
Das sollte sich rächen, denn die Gäste stellten den Spielverlauf wie aus dem Nichts auf den Kopf: Van der Vaart spielte einen Steilpass in die Spitze. Diesen konnte Reinhardt nicht klären. So sprang der Ball vor die Füße von Rudnevs, der den mitgelaufenen Son in Szene setzte. Der Südkoreaner fackelte nicht lange und beförderte die Kugel von der Strafraumgrenze mit einem präzisen Schuss ins lange Eck (13.). 1:0 - es war der erste Torschuss der Hanseaten.
Augsburg ließ sich davon nicht beeindrucken und spielte weiter druckvoll nach vorne. Baier (18., 41.) und Hain (22., 30.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß, doch das Glück beim Abschluss war an diesem Abend nicht auf der Seite des FCA. Hamburg blieb defensiv weiter anfällig, leistete sich viele Fehlpässe im Mittelfeld und nahm die schmeichelhafte Pausenführung mit in die Kabine.
Rudnevs verwertet van der Vaarts Traumpass
Der 9. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich an der Rollenverteilung nichts. Augsburg drängte weiter nach vorne, Hamburg reagierte nur, investierte nur selten etwas in die Offensive und profitierte von der katastrophalen Chancenverwertung der Fuggerstädter. Das beste Beispiel lieferte Werner, der nach einer Flanke freistehend zum Kopfball kam und aus sieben Metern das Tor nicht traf (49.).
Weinzierl reagierte und nahm den emsigen, aber auch glücklosen Hain heraus und brachte mit Bancé einen Sturmtank (56.). Der war zunächst kaum gefordert, weil der HSV kurzfristig aufdrehte und sich dem Tor annäherte. Das wurde postwendend belohnt: Van der Vaart spielte genau im richtigen Moment einen Pass in die Tiefe des Strafraums, tunnelte dabei Klavan und fand in Rudnevs einen Abnehmer. Der war genau richtig gelaufen, tauchte frei vor Jentzsch auf und donnerte das Spielgerät aus fünf Metern unter die Latte (63.).
Der zweite Gegentreffer traf die Hausherren mitten ins Herz. Die druckvollen Angriffe und gefährlichen Offensivaktionen rissen abrupt ab. Bancé hing vorne komplett in der Luft. Die flinken Flügelspieler Musona und Werner konnten keinerlei Durchschlagskraft mehr entwickeln. Auch von den Hanseaten kam in dieser Phase nicht viel: Hamburg verwaltete nun das Ergebnis.
FCA findet den Faden nicht mehr - HSV denkt an Bayern
Auch in der Schlussphase konnte der FCA den verlorengegangenen Faden nicht wieder aufgreifen. Zwar bestimmten die Schwaben weiter das Spiel, doch der HSV hielt die Hausherren weitestgehend vom Tor fern. So blieb es am Ende beim 2:0-Auswärtssieg der Fink-Elf.
Für Augsburg geht es am Dienstagabend (19 Uhr) in der 2. Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Preußen Münster weiter. In der Bundesliga spielen die Schwaben dann wieder am Samstag (15.30 Uhr) in Hannover. Hamburg muss ebenfalls am Samstag (18.30 Uhr) ran und hat eine schwere Aufgabe mit der Partie gegen Bayern München vor der Brust.