Markus Weinzierl stellte im Vergleich zur 1:2-Pleite in Paderborn auf zwei Positionen um: Feulner und Esswein rückten für Kohr (Bank) und Caiuby (Muskelverletzung) in die Startelf. Im Vorfeld hatte der FCA-Trainer außerdem vor dem Gegner gewarnt, denn der VfB sei brandgefährlich und habe allein vom Personal her nichts im Keller zu suchen.
Stuttgarts Coach Huub Stevens änderte nach dem wichtigen 3:2 gegen Werder Bremen , dem zweiten Dreier in drei Spielen, auf einer Position: Schwaab ersetzte den gesperrten Harnik (Gelb-Rot). Didavi und Leitner wurden derweil noch nicht mitgenommen, sie sammelten Spielpraxis in der zweiten Mannschaft .
Werner ist früh zur Stelle
Stevens gab seinen Schützlingen während der gesamten ersten Hälfte folgende Marschroute vor: Alle elf Akteure zogen sich bei Ballbesitz FCA stets weit zurück und lauerten auf Konter. Dieser Plan misslang zu Beginn völlig: Der VfB generierte in den ersten 20 Minuten nicht einen gefährlichen Konter und wurde von passsicheren Augsburgern mehrfach auseinandergespielt. Die verdiente Folge: Das 1:0 der Hausherren, wenngleich dieses etwas glücklich zustande kam. Hitz feuerte den Ball weit nach vorne und in den Lauf von Bobadilla. Ulreich kam früh raus, köpfte das Leder in die Füße von Esswein und wurde zudem noch unglücklich von Bobadilla zu Fall gebracht. Der Ball kam zurück in den Strafraum zu Werner, der mit rechts ins Tor einschob (7.).
Ginczek sticht und scheitert
Daniel Ginczek kurz nach seinem Treffer zum 1:1, als er leicht von Torhüter Marwin Hitz am Kopf getroffen wurde. Getty Images
Ab besagter 20. Minute aber sammelten sich die Stuttgarter und übernahmen mehr und mehr das Kommando. Zunächst scheiterte Kostic noch mit einem Flachschuss an Hitz (21.), ehe Maxim eine Minute später einen Geistesblitz hatte: Der Ideengeber wurde gefoult, stand direkt auf und spielte den Freistoß perfekt in den Lauf von Kostic. Dieser zog in den Strafraum und bediente den freien Ginczek - 1:1 (22.). Es war sein fünfter Saisontreffer (alle in den letzten vier Partien). Der 24-jährige Stürmer hätte seine Farben vor der Pause gar noch in Führung bringen müssen: Dieses Mal kam das feine Zuspiel von der rechten Seite, doch hier war Hitz auf dem Posten und warf sich sehenswert in den Ball (39.). Niedermeier per Kopf (30.) und Serey Dié nach schönem Solo (43.) hatten weitere Einschussmöglichkeiten. Auf der anderen Seite generierte Höjbjerg per Freistoß immerhin ein wenig Gefahr (41.).
Der 29. Spieltag
Kurzes VfB-Strohfeuer
Mit Wiederbeginn machte der VfB einfach da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte: beim Angreifen. Ginczek fand mit einer butterweichen Flanke beinahe Maxim (46.), ehe Schüsse von Gentner und Kostic folgten (47.). In der Folge egalisierten sich beide Teams aber weitestgehend im Mittelfeld: Zweikämpfe, kleine Reibereien und viele Unterbrechungen waren die Folge. Im Grunde dürfte das Augsburg aber geholfen haben, denn die Weinzierl-Elf kam wieder etwas besser rein - auch wenn Chancen zunächst ausblieben.
Bobadilla vs. Niedermeier - Sieg für den FCA-Akteur
Immerhin kam mit der Einwechslung von Halil Altintop (60., zurück nach Rückenbeschwerden) etwas mehr Ideenreichtum ins Spiel der bayerischen Schwaben. Der Türke bediente unter anderem Bobadilla, der sich im Duell mit Niedermeier aber nicht behaupten konnte (70.). Apropos Niedermeier und Bobadilla: Beide Akteure beharkten sich immer wieder, es entstand ein echter Dauerkampf zwischen den beiden. Der Sieger? Bobadilla, weil sich dieser einmal erfolgreich davonschlich: Zunächst lenkte Ulreich einen Baier-Schuss zur Seite. Dort rauschte Feulner heran und brachte das Leder von rechts nach innen und über Werner zum bulligen Stürmer, der aus kurzer Distanz humorlos zum etwas überraschenden 2:1 abstaubte (73.).
Stahl sich einmal erfolgreich davon: Raul Bobadilla (hier gegen Christian Gentner). Getty Images
Die Antwort der Gäste aus Baden-Württemberg? Folgte zwar wütend durch Abschlüsse von Niedermeier, Gentner und Kostic (77., 81. und 84.), aber nicht erfolgreich. Es blieb beim 2:1 für die Fuggerstädter, die sich im Kampf um die Europa League behaupteten. Der VfB dagegen scheiterte trotz ordentlicher Leistung.
Augsburg gastiert am kommenden Samstag in Hamburg (15.30 Uhr). Stuttgart empfängt zur gleichen Zeit den SC Freiburg. Dabei fehlen wird Mittelfeld-Motor Serey Dié: Der zweikampfstarke Ivorer handelte sich in der SGL-Arena die 5. Gelbe Karte ein.