Paderborn mutig - Borussia mit Distanzschüssen
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp nahm im ersten Spiel nach der Bekanntgabe seines Abschieds im Sommer zwei personelle Veränderungen in seiner Startelf vor. Im Vergleich zur 0:3-Niederlage in Mönchengladbach spielten Durm und Ginter für Kehl (Rippenbruch) und Subotic (Bandscheibe). Paderborns Coach André Breitenreiter sah hingegen keinen Grund für Veränderungen und vertraute auf dieselbe Elf vom 2:1-Erfolg gegen Augsburg .
Der SCP trat unbekümmert im mit 80.667 Zuschauern ausverkauftem Signal-Iduna-Park auf. Im 4-4-2-System sorgten zwei eng zusammenstehende Viererketten für wenig Räume vor dem eigenen Strafraum, gleichzeitig suchten die Ostwestfalen bei Ballbesitz durchaus auch selbst den Weg nach vorne und versteckte sich nicht. Vor allem die offensive Flügelzange mit Koc und Ouali schaltete sich immer wieder mit ein, um die Doppelspitze Kachunga/Lakic zu unterstützen. Die Borussia benötigte ein paar Minuten zum Auftauen, übernahm dann aber die Spielkontrolle und ließ das Spielgerät mit vielen Kurzpässen zirkulieren. Da gegen einen gut geordneten Defensivverbund aber kein Weg in den Sechzehner war, probierte es Schwarz-Gelb mit Distanzschüssen von Ginter (5.) und Gündogan (12.).
Dortmunds fünfminütige Drangphase
Der 29. Spieltag
Paderborns Taktik ging auch weiterhin voll auf. Immer wieder lief sich Dortmund schon vor dem Strafraum fest. Der BVB unterstützte sein Offensivspiel zwar mit den offensiven Außenverteidigern Durm und Schmelzer, die immer wieder mit anschoben, entwickelte daraus aber zu wenig Durchschlagskraft. Zudem fehlte es an Ideen im zentralen Mittelfeld, um den SCP erfolgreich auszuhebeln.
Nach viel Mittelfeldgeplänkel starteten die Schwarz-Gelben dann eine fünfminütige Drangphase: Zum Hauptdarsteller avancierte dabei Aubameyang mit gleich drei guten Möglichkeiten in einer Reihe (34., 35., 36.). Bei der letzten Chance scheiterte der flinke Angreifer mit einem Heber am glänzend reagierenden Kruse. Auch Mkhitaryan gab einen Warnschuss ab (37.). Danach bekamen die Nullsiebener das Geschehen wieder besser in den Griff und nahmen das 0:0 mit in die Halbzeitpause.
BVB: Mit Vollgas in die zweite Hälfte
Das 1:0: Dortmunds Henrikh Mkhitaryan (r.) köpft ein. Getty Images
Vor dem Wiederbeginn erwarteten die Dortmunder die Paderborner bereits auf dem Rasen. Ein Bild mit Symbolcharakter, denn der BVB startete mit viel Herz und Vollgasfußball in den zweiten Durchgang. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff gab Mkhitaryan einen Flachschuss aus 17 Metern ab - Kruse parierte (46.). Kurz darauf wurde Aubameyang über den rechten Flügel geschickt und flankte aufs rechte Fünfmetereck, wo Mkhitaryan zum 1:0 einköpfte (48.). Der Bann war nun gebrochen. Während sich die Ordnung in Paderborns Defensive fast komplett auflöste, spielte sich die Borussia in einen Rausch: Ginter spitzelte den Ball in den Lauf von Aubameyang, der frei vor Kruse auftauchte und auf 2:0 erhöhte (55.).
Breitenreiter versuchte nun, mit einem Wechsel entgegenzuwirken und brachte Rupp (56.). Viel half diese Maßnahme aber nicht - Dortmund drückte weiter nach vorne: Blaszczykowski scheiterte nach sehenswertem Doppelpass mit Mkhitaryan an Kruse (59.), Ginters Schuss im Fallen nach Schmelzer-Flanke wurde gerade noch zur Ecke abgefälscht (59.) und nach der nächsten feinen Kombination drückte Aubameyang eine Durm-Flanke über die Linie. Der Treffer wurde aber wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht gegeben (69.).
Kagawa setzt den Schlusspunkt
Überschlag: Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang feiert seinen Treffer zum 2:0 mit einem Salto. Getty Images
In der Schlussphase schaltete die Borussia dann einen Gang zurück und verwaltete den Zwei-Tore-Vorsprung. Dabei ließ der BVB gekonnt Ball und Gegner laufen, der SCP kam folglich nicht mehr auf. Punktuell packte die Schwarz-Gelben dann aber doch noch der Spielwitz: Mkhitaryan hob die Kugel gefühlvoll aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, wo Kagawa erst Hünemeier ins Leere rutschen ließ und dann eiskalt zum 3:0-Endstand einschob.
Dortmund empfängt nächste Woche am Samstag Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr). Tags darauf (15.30 Uhr) genießt Paderborn Heimrecht gegen Werder Bremen.