Bayern-Trainer Hansi Flick nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg in Leverkusen vor Weihnachten drei Änderungen vor: Statt Süle, Hernandez (beide Bank) und dem verletzten Coman begannen Pavard, der wieder voll einsatzfähige Kimmich sowie Sané.
Der Mainzer Interimscoach Jan Siewert stellte nach der Pokalpleite im Elfmeterschießen gegen Bochum viermal um, dreimal davon zwangsweise. Neben Zentner, der kurzfristig mit Rückenproblemen passen musste, fehlten auch Kilian (Magen-Darm-Probleme) sowie Niakhaté (Gelb-Sperre), Onisiwo rutschte auf die Bank. Neu begannen Keeper Dahmen (Pflichtspieldebüt für Mainz), Mwene, Brosinski und Fernandes.
Tolisso unkonzentriert - FSV eiskalt
Wie erwartet übernahmen die Münchner von Beginn an die Initiative. Doch Mainz hielt mit zwei tief stehenden Defensivreihen dagegen und spielte bei Balleroberung blitzschnell in die Spitze. So hatte Burkardt schon früh eine gute Gelegenheit, die Neuer mit dem Fuß vereitelte (5.). Der Rekordmeister mühte sich, hatte aber Probleme zu klären und zu Abschlüssen zu kommen. In der 16. Minute war es schließlich Tolisso, der aus bester Position aber eher kläglich vergab. Gut zehn Minuten später war es erneut der Franzose, der aus bester Position zentral im Strafraum den Ball nicht ideal traf, sodass Dahmen das Spielgerät aufnehmen konnte (27.).
Bundesliga, 14.Spieltag
Mainz setzte immer wieder Nadelstiche nach Steilpässen - und ging in der 32. Minute so auch in Führung! Burkardt setzte sich nach langem Ball aus der eigenen Hälfte mit leichtem Körpereinsatz gegen Boateng durch und schoss im Strafraum wuchtig zum 1:0 ein. Die Münchner reklamierten ein Foul an Boateng, der Treffer aber zählte auch nach VAR-Einsatz. Die Bayern lagen zum achten Mal in Folge in der Liga zunächst zurück, doch keine der sieben Partie zuvor verloren sie auch danach. Lewandowski kam dem Ausgleich in der 36. Minute prompt nahe, doch Dahmen wehrte den Ball im Flug noch vor dem Winkel ins Toraus ab.
Aber auch Mainz blieb brandgefährlich. Quaison zwang Neuer vom Strafraumrand zu einer Glanzparade (40.). In der 44. Minute erhöhten die Gäste sogar: Nach Freistoßflanke - Boateng hatte Burkardt umgerempelt - von Brosinski köpfte Hack unbedrängt und akkurat zum 2:0-Halbzeitstand ein.
Kimmich eröffnet die Aufholjagd
Kurz nach dem Seitenwechsel - Flick brachte Süle und Goretzka für den gelbverwarnten Boateng und Pavard - schien es zunächst weiterzugehen wie vor der Pause. Denn Latza traf frei im Strafraum den rechten Pfosten, weil Neuer erneut stark parierte (48.). Statt 0:3 stand es nur kurz darauf 1:2: Kimmich, nach Pavards Auswechslung auf rechts gerückt, leitete zunächst selbst ein und erhielt den Ball über Gnabry und Lewandowski schließlich zurück - und köpfte aus kurzer Distanz ein (50.). Nur wenige Minuten später fiel der Ausgleich der nun drückend überlegenen Münchner: Sané traf aus zentraler Position in Robben-Manier (56.).
Wie reagierte Mainz? Mit einem erneuten Alu-Treffer, denn Quaison hämmerte die Kugel aus der Distanz an die Unterkante der Querlatte (59.). Danach ging es aber endgültig nur noch in einer Richtung - die des Tores von Debütant Dahmen. Wurde ein Eigentor zum vermeintlichen 3:2 der Münchner wegen einer Abseitsstellung (Davies) noch revidiert (65.), besorgte Süle wenig später nach einem Eckball doch das 3:2 (70.). Und es kam noch dicker für die Mainzer. Nach Foul von Barreiro musste Gnabry nicht nur angeschlagen vom Feld, sondern es gab auch Strafstoß, den Lewandowski sicher verwandelte (76.). Der Pole war es auch, der nach Müller-Vorarbeit in der 83. Minute nach einer äußerst unterhaltsamen Partie für den 5:2-Schlusspunkt sorgte.
Für den FC Bayern geht es bereits am Freitag (20.30 Uhr) gegen Mönchengladbach weiter. Mainz empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Eintracht Frankfurt zum Rhein-Main-Derby.