Die Bayern verloren am letzten Spieltag durch das 1:1 bei Union Berlin die Tabellenführung an Bayer Leverkusen. Zu allem Überfluss trug Goretzka muskuläre Probleme davon - für ihn begann Tolisso vor der Abwehr. Außerdem waren Hernandez, Süle und Sané für Pavard, Davies und Musiala neu in der Startformation.
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner musste gegen den Rekordmeister ausgerechnet auf Abwehrchef Brooks verzichten. Der US-Amerikaner hatte beim 2:1-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt eine schwere Rücken-Prellung erlitten, für ihn verteidigte Pongracic, der seine Fußballer-Karriere in der Bayern-Jugend gestartet hatte, neben Lacroix.
Wolfsburger Blitzstart
Der FC Bayern, bei dem Süle etwas überraschend im 4-1-4-1 auf der rechten Außenverteidiger-Position begann, übernahm sofort die Spielkontrolle - Roussillon musste bereits nach vier Minuten zur Grätsche im Fünfmeterraum gegen Sané ansetzen. Der VfL versuchte es schnörkellos, setzte auf schnelles Umschalten und zeigte sich hellwach: Baku nutzte einen Fehler bei der Ballannahme von Sané im eigenen Sechzehner aus und leitete so das 1:0 ein - Philipp traf per Seitfallzieher nach Flanke von Mbabu (5.).
Die Bayern waren nach dem sechsten 0:1 in der Bundesliga in Folge um Spielkontrolle bemüht, wenngleich sie bei den schnellen Umschaltaktionen der Wölfe immer auf der Hut sein mussten - Brekalo schlenzte über das Tor (13.), Weghorsts Treffer zählte wegen einer Abseitsstellung nicht (16.). Dann kam auch der Rekordmeister endlich wieder zu Abschlüssen: Lewandowski brachte den Ball aber aus wenigen Metern nicht an Casteels vorbei (17.) und Pongracic blockte Gnabrys Abschluss wenige Meter vor dem Tor (18.).
Bundesliga, 12. Spieltag
Lewandowski macht die 250 voll
Danach verflachte die Partie, es gab viele Unterbrechungen und nur wenige klare Aktionen - auch weil die Wolfsburger immer wieder das Tempo bewusst verschleppten. Die Bayern taten sich schwer und schafften es nicht, genug Geschwindigkeit in ihre Offensivaktionen zu bekommen, aber sie hatten ja Lewandowski und der nunmal einen Lieblingsgegner: Der Pole nickte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte eine butterweiche Flanke von Coman zum Ausgleich ein - sein 22. Treffer im 20. Spiel gegen den VfL und ganz nebenbei auch sein 250. Bundesligatreffer (im 332. Spiel). Diese Schallmauer übertrafen zuvor nur Gerd Müller und Klaus Fischer.
Lewandowski gleich wieder zur Stelle
Nach Wiederanpfiff erwischten diesmal die Bayern den Blitzstart: Arnold rutschte an einem Diagonalball vorbei und so war Lewandowski erneut in Position. Der Pole ließ Lacroix aussteigen und drehte die Partie (50.). Der FCB wollte gleich nachlegen, doch Gnabry grätschte eine Coman-Hereingabe am langen Pfosten nur neben das Tor (53.).
Neuer hält den Sieg in den Schlussminuten fest
Nach der Führung bekamen die Bayern das Spiel immer besser in den Griff. Der Rekordmeister stand hinten stabil und wartete geduldig auf eine Chance, das Spiel zu entscheiden, doch Pongracic grätschte gegen Coman gerade noch rechtzeitig (67.). Der VfL Wolfsburg konnte nicht mehr an seine Spielweise aus der ersten Hälfte anknüpfen, zu kompliziert agierten die Wölfe. Weil aber die Bayern die Entscheidung liegen ließen, bekam der VfL noch zwei sehr gute Chancen auf den Ausgleich: Doch zweimal hielt Neuer gegen Bialek bravourös (85., 86.) und so schließlich den Sieg fest.
Die Bayern müssen am Samstag (18.30 Uhr) gegen Bayer 04 Leverkusen zum letzten Spiel vor Weihnachten antreten. Wolfsburg, das nun nicht mehr ungeschlagen ist, hat tags darauf (18 Uhr) den VfB Stuttgart zu Gast.