Bielefelds Trainer Ewald Lienen, der sich von der Hoffnung auf den Klassenerhalt bereits verabschiedet hatte, brachte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Ingolstadt fünf neue Spieler: Appiah, Feick, Vidosic, Abelski und Quaner kamen für Bollmann (Innenband-Teilanriss), Ivanov (Muskelfaserriss), Müller, Denneboom und Tadic.
Bochums Coach Friedhelm Funkel dagegen beließ es nach dem 2:1-Erfolg über Oberhausen bei drei Änderungen: Federico, Aydin und Korkmaz erhielten den Vorzug vor Johansson, Tese und Azaouagh.
Von Beginn an präsentierten sich die Ostwestfalen als ebenbürtiger Gegner, waren zuweilen sogar agiler als der VfL. Folglich blieben die ersten guten Torchancen den Arminen vorbehalten, di Gregorio schoss aber rechts vorbei (3.), während Vidosic über das Tor köpfte (10.). Die Bochumer brauchten etwas, um sich auf dem tiefen und seifigen Geläuf zurechtzufinden. Nach elf Minuten führte ein Lapsus von Feick zur ersten Möglichkeit der Gäste, Federico war aber zu unpräzise.
Der 22. Spieltag
Drei Minuten später leitete der Ex-Bielefelder aber die etwas überraschende Führung des VfL ein: Federicos Freistoß von rechts landete über Umwege bei Aydin, der sich locker gegen Schuler durchsetzte und den Ball über die Linie drückte (14.). Damit war die Taktik von Ewald Lienen dahin, die Arminia stand einmal mehr mit dem Rücken zur Wand. Dennoch: Die Hausherren steckten die Köpfe nicht in den Sand und drängten auf den Ausgleich. Am Willen lag es nicht, allerdings fehlte es an spielerischen Mitteln, um den aufmerksamen und routinierten VfL ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Die Funkel-Elf ließ die Zügel aber zunehmend schleifen und wurde in der 35. Minute von den nimmermüden Bielefeldern bestraft: Di Gregorio schlug das Leder von links ans rechte Fünfereck zu Quaner, der die Kugel stark annahm, Yahia aussteigen ließ und fulminant den hochverdienten Ausgleich markierte. Alles war wieder offen, allerdings lagen die Nerven nun auf beiden Seiten blank. Die Zweikämpfe wurden zunehmend härter, sodass Schiedsrichter Tobias Christ viel zu tun bekam. Der 34-jährige Referee nahm aber mit mit je einer Gelben Karte (Feick, Kopplin) das Gift wieder aus dem Spiel.
Bielefeld drückt, doch Aydin trifft erneut
Kein Freiraum: Bielefelds Nibombé bedrängt Aydin (li.). picture alliance
Nach dem Seitenwechsel konzentrierten sich die Akteure wieder aufs Fußballspielen. Die Bielefelder blieben dabei weiter im Vorwärtsgang und drängten nun mit aller Macht auf die eigene Führung, klare Einschussgelegenheiten blieben ihnen aber zunächst verwehrt. Ostrzoleks missglückte Rettungstat raste knapp am rechten Pfosten vorbei (50.), während Kaisers satter Fernschuss von Luthe pariert wurde (51.).
Der Tabellenletzte imponierte mit seinem unbändigen Willen, die Arminen gingen ein enormes Tempo und gaben keinen Zentimeter Rasen kampflos her. Der VfL tat sich schwer, konnte sich aber immerhin noch auf die eigene individuelle Klasse verlassen. So dribbelte sich Aydin nach 61 Minuten durch und scheiterte erst am sich reckenden Eilhoff. Kurz darauf stand Eilhoff erneut im Rampenlicht, als er Vogts trockenen Distanzschuss parierte (68.).
Etwas später musste Eilhoff doch wieder hinter sich greifen: Bei Kopplins Flanke von rechts setzte sich Aydin im Kopfballduell gleich gegen zwei Mann durch und nickte ins linke Eck ein (73.). Funkel brachte umgehend den defensiven Johansson, der mithelfen sollte, den Dreier über die Zeit zu bringen. Dabrowski konnte das nicht, denn der Kapitän leistete sich ein Foul zu viel und sah die Ampelkarte (80.).
Die Arminia warf nun alles nach vorne, Lienen brachte Sako in die Partie. Und es sollte noch ein gutes Ende für die Hausherren geben, denn in der 89. Minute brachte Schuler einen Freistoß aus dem Mittelfeld in den Sechzehner, wo Appiah mit dem Hinterkopf zur Stelle war und das 2:2 besorgte.
Arminia Bielefeld ist wieder am kommenden Sonntag in Aue gefordert, die Bochumer treten bereits zwei Tage zuvor zuhause gegen Düsseldorf an.