Bielefelds Halfar sichert den Ball vor Hamburgs Demel ab. dpa
Arminia Bielefeld trat nach dem 1:1-Remis bei der Hertha unverändert an, Coach Michael Frontzeck verzichtete auf personelle Wechsel. Beim HSV dagegen baute Trainer Martin Jol nach dem 2:1 gegen Karlsruhe seine Hintermannschaft um. Reinhardt kehrte für Benjamin nach auskuriertem Muskelfaserriss ins Team zurück. Linksverteidiger Atouba wurde nach dem Wechseltheater mit Newcastle nicht für den Kader nominiert. Dafür startete der von den Bayern abgeworbene Nationalspieler Jansen. Neuzugang Petric saß wie vor Wochenfrist zunächst auf der Bank, der Brasilianer Alex Silva stößt erst nach der Länderspielpause zum Kader.
Bei strahlendem Sonnenschein kam der Gastgeber besser in die Partie. Die Frontzeck-Elf stand kompakt, agierte immens zweikampfstark und suchte aus einer defensiven Grundhaltung heraus immer wieder mit schnellen, direkten Pässen den Weg nach vorne.
Der HSV reagierte in der Anfangsphase nur, und ließ sich teils weit in die eigene Hälfte hineindrängen. Das hatte Folgen: Katongo ließ nach wenigen Minuten mit einem Pfostentreffer erstmals aufhorchen (5.). Wenig später profitierte der Mann aus Sambia von einer Kette von Abwehrfehlern. Erst misslang Mathijsen ein Klärungsversuch. Die anschließende Bogenlampe konnte Wichniarek bedrängt von Rost und Demel zur perfekten Vorlage nutzen. Katongo staubte in der Mitte ab, die Arminia lag vorne (9.).
Der 3. Spieltag
Mit der Führung im Rücken agierte die Frontzeck-Elf nun selbstsicher. Hinten ließen die Ostwestfalen wenig zu, nach vorne setzte man immer wieder Akzente über die schnellen Katongo, Wichniarek und Halfar. Der HSV tastete sich nach und nach in die Partie hinein. Aus dem Spiel heraus konnte die Elf von der Alster aber wenig Konstruktives anbieten, gefährlich vor dem Tor von Eilhoff wurde es erstmals nach einer Ecke von Trochowski, die de Jong zur Schusschance kommen ließ (25.).
Hamburg übernahm nun gegen tief stehende Arminen die Spielkontrolle, und wurde eiskalt ausgekontert. Wichniarek schnappte sich im Mittelfeld den Ball, übersprintete mit einer Energieleistung Mathijsen und zog aus wenigen Metern flach und trocken an Rost vorbei ab (37.).
Doch die Freude währte nicht lange. Reinhardt konnte eine Unachtsamkeit im Bielefelder Strafraum nach einem langen Standard von der Mittellinie nutzen und verkürzte für die Jol-Elf kurz vor der Pause (40.).
Nach dem Seitenwechsel – Petric ersetzte beim HSV Pitroipa – kamen die Hamburger gleich stark auf. Und zum schnellen Ausgleich. Wieder war es der Ex-Armine Reinhardt, diesmal traf er per Kopf nach einer Vorlage von Trochowski am machtlosen Eilhoff vorbei ins lange Eck (50.).
Zwei Tore an alter Wirkungsstätte: dpa
Jetzt wurde es ein hart umkämpftes Fußballspiel. Beide Mannschaften gingen intensiv in die Duelle, jeder Ball, jeder Zentimeter war schwer umkämpft. Das nächste Glanzstück setzte wiederum der Gast. Guerrero entschied ein Laufduell mit Kauf für sich und bediente mustergültig den mitgelaufenen Olic (64.). Der HSV hatte die Partie gedreht, doch Bielefeld gab sich nicht auf. Der eingewechselte Kamper traf aus weiter Distanz am geschlagenen Rost vorbei nur die Querlatte, den Abpraller vergab Katongo gegen den nun toll reagierenden Hamburger Schlussmann (69.).
Die endgültige Entscheidung besorgte dann der Tscheche Jarolim, der kurz vor der Strafraumgrenze der Arminia den Ball mit der Brust annahm und an Eilhoff vorbei im Tor unterbrachte (77.). Die Ostwestfalen gaben sich auch in der Schlussphase der aufregenden Begegnung nicht geschlagen und mobilisierten die letzten Kraftreserven. Gegen einen nun abgezockt agierenden HSV taten sich aber keine weiteren Möglichkeiten mehr auf, die drei Punkte nahmen die Hamburger mit in die Hansestadt.
Nach der Länderspielwoche geht es für Bielefeld am Sonntag mit einem Auswärtsspiel in Bochum weiter. Hamburg erwartet dagegen schon am Samstag Bayer Leverkusen zu Gast an der Alster.