Bochums Coach Thomas Reis sah nach dem 1:1 beim SV Sandhausen keine Veranlassung, seine Startelf zu verändern.
Darmstadts Trainer Dimitrios Grammozis nahm im Vergleich zum 0:1 in Heidenheim einen Wechsel vor: Heller musste zunächst auf die Bank, für ihn durfte Mehlem von Beginn an ran.
Abtasten? Taktieren? Abwarten? Fehlanzeige! Bochum und Darmstadt legten ohne Umschweife direkt los und boten den Fans im Vonovia-Ruhrstadion vom Anpfiff weg beste Unterhaltung. Allen voran VfL-Angreifer Ganvoula, in der 2. Minuten noch als Flankengeber auffällig, schwang sich in Durchgang eins als überragender Akteur auf: Nach einer Flanke des ebenfalls agilen Blum verpasste Zoller zwar, doch Darmstadts Höhn, der an diesem Nachmittag eine ebenfalls nicht unwesentliche Rolle einnehmen sollte, kam mit dem Arm an den Ball. Referee René Rohde konsultierte den Video-Assistenten - und zeigte anschließend auf den Punkt. Ganvoula übernahm die Verantwortung - und wurde dieser gerecht. 1:0 für den VfL (10.).
Höhn, Höhn und nochmal Höhn
Die Lilien zeigten sich nicht geschockt - im Gegenteil: Nach einem Schnellhardt-Freistoß war es ausgerechnet Höhn, der mit einem wuchtigen Kopfball den unmittelbaren Ausgleich fabrizierte (13.). Doch damit nicht genug in Sachen Höhn: 25 Minuten waren gespielt, da fälschte der 27-Jährige eine Blum-Flanke so unglücklich ab, dass diese beim sträflich ungedeckten Ganvoula landete. Der Kongolese bedankte sich und vollstreckte zum 2:1 (25.). Dieser Treffer brachte die Gäste aus Hessen dann aber aus dem Konzept - fortan spielte eigentlich nur noch der VfL, ließ jedoch in Person von Gamboa (36.), Janelt (40.) und Blum (42.) Präzision vermissen.
2. Bundesliga, 8. Spieltag
Bochum spielt mit dem Feuer
Der zweite Durchgang begann deutlich verhaltener. Bochum agierte gemächlicher, war vorwiegend auf Spielkontrolle aus, begab sich dadurch, die Führung betrug ja nur einen Treffer, allerdings auf sehr dünnes Eis. Darmstadt war zwar bemüht, fand jedoch kaum eine Lücke. Die Folge: Der Unterhaltungswert tendierte nach dem Seitenwechsel gen Null.
Wieder einmal ein später Rückschlag
Dies sollte sich mit zunehmender Spielzeit ändern: Bochum trat weiterhin sehr bieder auf, die Lilien näherten sich dem Tor der Gastgeber jedoch peu à peu an. Palsson nach einer Ecke (70.), der eingewechselte Ozegovic (72.) und Dursun (74.) brachten das Leder jedoch nicht im Gehäuse unter - bis zur 85. Minute: Nach einer Flanke von rechts scheiterte Heller zunächst an Riemann, köpfte den Abpraller jedoch in die Maschen - 2:2. Analog zur Vorwoche hätte Bochum um ein Haar auch noch diesen Punkt aus der Hand gegeben - das Team aus dem Ruhrgebiet schwamm und wirkte vollkommen konsterniert. Wie schon Sandhausens Diekmeier blieb Darmstadts Dursun allerdings nur zweiter Sieger gegen VfL-Schlussmann Riemann.
Bochum gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Heidenheim. Für Darmstadt geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Karlsruhe weiter.